Übergabe des Abfallbehandlungszentrums in Tschernobyl

Im Abfallbehandlungszentrum werden feste Abfälle aus dem Kraftwerksbetrieb und der Stilllegung der Blöcke Tschernobyl-1 bis -3 konditioniert. Laut der Nukem ist die Verarbeitung der Abfälle in drei Schritte gegliedert: Zuerst werden die in Bunkern auf dem Gelände des Kernkraftwerks zwischengelagerten festen radioaktiven Abfälle entnommen, um sie zusammen mit den bei der Stilllegung der Blöcke 1–3 anfallenden festen radioaktiven Abfälle in eine für die Endlagerung geeignete Form zu verarbeiten. Für die schwach- und mittelaktiven Abfälle kommen folgende Verarbeitungstechnologien zum Einsatz: Sortierung in brennbare / pressbare / nicht pressbare Abfälle, Verbrennung, Hochdruckpressung und Zementierung. Die hochaktiven und langlebigen Festabfälle werden aussortiert und separat auf dem Gelände des Kernkraftwerks Tschernobyl zwischengelagert. Zuletzt werden die konditionierten festen Abfälle in für die Endlagerung geeignete Container eingebracht.

Das Projekt wurde überwiegend im Rahmen des TACIS-Programms der Europäischen Kommission (Technical Assistance to the Commonwealth of Independent States) finanziert. Zudem hat sich der ukrainische Staat an der Finanzierung beteiligt.

Bereits Ende 2007 hatte die Nukem ein oberflächennahes Endlager im Rahmen dieses Projektes an den Betreiber SSE Technocenter übergeben. In diesem Lager werden kurzlebige radioaktive Abfälle aus dem Kernkraftwerk Tschernobyl nach vorheriger Konditionierung gelagert.