Türkisches Parlament billigt Sinop-Vereinbarung
Das türkische Parlament hat am 1. April 2015 das zwischenstaatliche Abkommen der Türkei mit Japan sowie die Geschäftsvereinbarung zum Bau des zweiten Kernkraftwerks im Lande genehmigt.
Das internationale Konsortium aus der japanischen Mitsubishi Heavy Industries Ltd. (MHI) und der Itochu Corporation sowie der französischen GDF Suez SA und der türkischen Electricity Generation Company (Elektrik Üretim AS – EÜAS) plant, am Schwarzen Meer bei Sinop in der gleichnamigen Provinz rund 320 km nordöstlich von Ankara vier fortgeschrittene Kernkraftwerkseinheiten des Typs Atmea1 zu bauen. Den Atmea1-Reaktortyp entwickelt das Joint Venture Atmea der französischen Areva-Gruppe und der MHI. Die staatliche EÜAS hält einen Anteil von 35% am Bauprojekt und die restlichen 65% teilen sich die die MHI, die Itochu sowie die GDF Suez und die Areva.
Mit der nun erhaltenen Einwilligung des türkischen Parlaments kann das Konsortium eine Machbarkeitsstudie für das geplante Kernkraftwerk ausarbeiten, das die Eignung des Standortes untersuchen soll. Zudem übernimmt das Konsortium die Vorbereitungsarbeiten und Beurteilung des Vertrags- und Finanzierungsrahmen des Projekts.
Das erste Kernkraftwerk des Landes aus vier WWER-1200-Reaktoreinheiten mit einer Gesamtleistung von 4800 MW – wird der russische Staatskonzern Rosatom am Standort Akkuyu bauen. Das Ministerium für Umwelt und Stadtplanung genehmigte am 1. Dezember 2014 den Umweltverträglichkeitsbericht. Die ersten Bauarbeiten in Akkuyu sind auf Frühjahr 2016 angesetzt.
Ein drittes Kernkraftwerk an einem noch zu bestimmenden Standort sollen die amerikanische Westinghouse Electric Company LLC gemeinsam mit der chinesischen State Nuclear Power Technology Corporation (SNPTC) bauen. Sie nahmen im November 2014 mit der EÜAS exklusive Gespräche auf.
Quelle
M.A. nach GDF Suez, Medienmitteilung, 2. April 2015
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