Tschechische Republik macht Weg frei für Temelin-3 und -4
Die Behörden der tschechischen Region Südböhmen haben mit dem staatlichen Elektrizitätsversorgungsunternehmen CEZ, der Betreiberin des Kernkraftwerks Temelin, am 8. April 2009 einen Vertrag abgeschlossen. Darin hebt Südböhmen, respektive der zuständige Regionalrat, ein KKW-Bauverbot von 2004 auf und erhält dafür von der CEZ bis 2018 rund USD 200 Mio. (CHF 233 Mio.) Infrastrukturentschädigung.
«Die finanziellen Mittel sind eine beachtliche Entschädigung für die Tatsache, dass das Kernkraftwerk Temelin auf südböhmischem Boden steht», führte Jiri Zimola, Präsident des Regionalrates aus. Das Geld wird für die Verbesserung der generellen Infrastruktur und die Entwicklung der Region verwendet werden. Weiter soll damit auch die Notfallvorsorge rund um das Kernkraftwerk Temelin verbessert werden.
Daniel Benes, Vizevorsitzender der CEZ, ist überzeugt, dass es Sinn macht, das Kernkraftwerk Temelin von zwei auf vier Blöcke auszubauen. «Dies wird sich für die Region wirtschaftlich auszahlen», ist er sich sicher. Auch die führenden tschechischen Politiker aller grossen Parteien befürworten den Neubau von Kernkraftwerken. Sie sind sich einig, dass der Ausbau wenn möglich an einem der bestehenden KKW-Standorte erfolgen soll.
Temelin: von vier auf zwei
Der Bau eines Kernkraftwerks in Temelin mit vier Druckwasserreaktorblöcken des russischen Typs WWER-1000 war bereits 1980 beschlossen worden. Nach der politischen Wende 1990 wurde das Projekt auf zwei Blöcke redimensioniert, die westlichen Sicherheitsnormen genügten. Temelin -1 nahm im Jahr 2000, Block 2 zwei Jahre später den Betrieb auf. Beide haben eine Leistung von 930 MW.
Quelle
D.S. nach NucNet, 9. April 2009