Tepco: weitere Stabilisierung von Fukushima-Daiichi
Sechs von zehn Stabilisierungszielen für das japanische Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi sind erreicht. Dies teilte die Betreiberfirma Tokyo Electric Power Co. (Tepco) am 17. November 2011 mit. Nach wie vor nicht erlangt ist der kalte Abschaltzustand – trotz Messung tiefer Temperaturen in den Reaktoren und Primärcontainments.
Im aktualisierten Bericht «Roadmap towards Restoration from the Accident at Fukushima Daiichi Nuclear Power Station» listet die Tepco die Arbeiten rund um das havarierte Kernkraftwerk auf – die erledigten sowie die noch anstehenden. So konnte die stabile Kühlung der Reaktoren verbessert wie auch das Entweichen radioaktiver Stoffe weiter reduziert werden. Auch beherrscht die Tepco jetzt den Umgang mit den anfallenden Wassermengen aus der Reaktorkühlung auch dann, wenn Wasser aus schweren Regenfällen dazukommen und die Aufbereitung längere Zeit ausfallen sollte. Der Abfluss ins Meer und das Versickern im Grundwasser wäre damit unterbunden. Zum langfristigen Grundwasserschutz wird der Bau einer Absperrwand vorbereitet.
Jährliche Strahlenbelastung bei 0,1 mSv ausserhalb Anlage
Die Temperatur im unteren Bereich des Reaktordruckgefässes von Einheit 2 und 3 lag Mitte November unter 70°C, diejenige von Einheit 1 unter 37°C. Die Temperaturen konnten seit Ende September 2011 auf unter 100°C gehalten werden, was die Tepco als Teilerfolg für das Ziel «kalter Abschaltzustand» verbucht. Ungewiss bleibt jedoch die Situation in Bezug auf die geschmolzenen Reaktorkerne. Immerhin ist die Emission radioaktiver Stoffe stark gesunken und mit gegenwärtig 60 MBq pro Stunde 13 Millionen Mal tiefer als während dem Maximum am 15. März 2011. Die zusätzliche Strahlenbelastung ausserhalb der Anlagen wird nun auf 0,1 mSv pro Jahr veranschlagt.
Luftdichte Hüllen auch für Reaktoren 3 und 4
Das in die Reaktoren gepumpte Kühlwasser wird in grossen Wassertanks aufgefangen und am Standort gelagert, um es dann aufzubereiten. Gegenwärtig haben die Tanks eine Lagerkapazität von insgesamt 106'000 m3. Monatlich sollen weitere rund 20'000 m3 hinzukommen. Seit Mitte November baut die Mitsubishi Heavy Industries zudem einen Tank, in dem das radioaktive Schlammkonzentrat zwischengelagert werden kann, das bei der Aufbereitung des kontaminierten Wassers entsteht. Weiter werden die Trümmer der Wasserstoffexplosionen auf den Reaktoren 3 und 4 entfernt, um den Bau einer luftdichten Hülle wie beim Reaktor 1 vorantreiben zu können.
Quelle
D.S. nach Tepco, «Roadmap towards Restoration from the Accident at Fukushima Daiichi Nuclear Power Station», Update, 17. November, und Pressemitteilung, 24. November 2011