Tenex liefert Usec weiterhin schwach angereichertes Uran

Die russische Techsnabexport (Tenex) wird die United States Enrichment Corporation (Usec) gemäss einem neuen Abkommen ab 2013 weiterhin mit schwach angereichertem Uran (LEU) versorgen. Einen entsprechenden Vertrag haben die beiden Unternehmen am 23. März 2011 in Washington DC unterschrieben.

30. März 2011
Usec-Vizepräsident Filip G. Sewell (vorne links) und Tenex-Generaldirektor Alexei A. Grigoriew unterschreiben das neue Abkommen zur Fortführung der Uranlieferungen. Die Unterzeichnung fand im Beisein des Usec-Präsidenten,  John K. Welch (hinten links), sowie des Generaldirektors der Rosatom, Sergei Kirijenko, statt.
Usec-Vizepräsident Filip G. Sewell (vorne links) und Tenex-Generaldirektor Alexei A. Grigoriew unterschreiben das neue Abkommen zur Fortführung der Uranlieferungen. Die Unterzeichnung fand im Beisein des Usec-Präsidenten, John K. Welch (hinten links), sowie des Generaldirektors der Rosatom, Sergei Kirijenko, statt.
Quelle: Rosatom

Die Tenex und die Usec führen mit dem neuen Abkommen ihre seit 1993 bestehende Zusammenarbeit fort. Damals hatten die USA und Russland das Programm «Megatonnen zu Megawatt» verabschiedet. Die Usec sichert sich mit dem neuen Vertrag die Versorgung mit angereichertem Uran aus Russland. Nach eigenen Angaben bezieht die Usec aktuell rund die Hälfte ihres Urans aus russischen Quellen.

Im Unterschied zu den Lieferungen unter dem «Megatonnen zu Megawatt»-Programm, wird das ab 2013 von der Tenex gelieferte LEU aus kommerziell genutzten Anreicherungsanlagen in Russland kommen und nicht aus rückverdünntem, hoch angereichertem Uran. Genaue Angaben zum Unfang der künftigen Lieferungen wurden keine gemacht. Bis 2015 soll jedoch rund eineinhalb Mal soviel LEU geliefert werden wie heute. Die Usec wird mit dem LEU ihre Kunden im In- und Ausland beliefern, wobei letztere grössere Mengen erhalten werden, da Importlimiten von russischem LEU in die USA die Einfuhr für den Inlandbedarf beschränken.

Die Usec zahlt der Tenex die zur LEU-Produktion benötigten Trennarbeitseinheiten (TAE) und versorgt ihre russische Partnerin im Gegenzug mit Natururan. Über den Preis pro TAE haben die Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Bevor die verlängerte Zusammenarbeit in Kraft treten kann, muss der russische Staatskonzern Rosatom den Vertrag noch gutheissen. Gemäss Usec müssen beide Regierungen zudem die rechtliche Basis für die russisch-amerikanische Zusammenarbeit im Bereich der friedlichen Nutzung der Kernenergie – auch unter dem Namen «123 Agreement» bekannt – finalisieren.

Usec hält an inländischer Produktion fest

Das amerikanische Anreicherungsunternehmen betreibt in US-Bundesstaat Kentucky eine Gasdiffusionsanlage, deren Betrieb Mitte 2012 hätte eingestellt werden sollen. Die Unternehmensleitung hat aber Abklärungen für den Weiterbetrieb der Anreicherungsanlage veranlasst. Ausserdem baut die Usec seit 2007 in Piketon im Bundesstaat Ohio eine auf der Zentrifugentechnologie beruhende Anreicherungsanlage, die American Centrifuge Plant (ACP). Die Usec betont, dass sie an diesen Neu- und Ausbauprojekten unverändert festhält.

Quelle

M.B. nach Usec, Pressemitteilung, 23. März sowie Rosatom, Pressemitteilung, 25. März 2011

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