Südkorea will zwei neue Leistungsreaktoren und einen SMR bauen
Das südkoreanische Ministerium für Handel, Industrie und Energie (Motie) hat den endgültigen 11. Basisplan für Elektrizitätsversorgung und -nachfrage publiziert. Dieser sieht den Bau von zwei grossen Leistungsreaktoren sowie eine Erzeugungsleistung von 700 MW in Form eines kleinen, modularen Reaktors (SMR) bis 2038 vor. Hinzu kommen die bereits in Bau stehenden Kernkraftwerkseinheiten Saeul-3 und -4 und die bereits geplanten Einheiten Shin-Hanul-3 und -4.

Das Motie stellte am 21. Februar 2025 Südkoreas endgültigen 11. Basisplan für Stromangebot und -nachfrage für den Zeitraum 2024 bis 2038 vor, der zuvor vom Ausschuss für die Überprüfung der Energiepolitik (Power Policy Review Committee) des Parlaments gebilligt worden war. Die im Plan vorgesehenen Massnahmen sollen den jährlich um 1,8% steigenden Strombedarf vor allem aufgrund der Halbleiterindustrie und durch KI-Anwendungen decken. Im Jahr 2038 wird Südkorea 129,3 GW an Erzeugungskapazität benötigen.
Die Arbeiten am Basisplan für die nächsten 15 Jahre begannen im Juli 2023 und sollten bereits 2024 abgeschlossen werden, doch gab es Widerstand gegen den zuerst geplanten Zubau von drei grossen Leistungsreaktoren und einem SMR. Als Kompromiss einigte sich das Parlament auf den Zubau von zwei grossen Reaktoren (zusammen 2,8 GW) und eines SMR (700 MW) – zusätzlich zu den bereits in Bau stehenden APR-1400-Einheiten Saeul-3 (früher Shin-Kori-5 genannt) und Saeul-4 (früher Shin-Kori-6 genannt) und den geplanten APR-1400-Einheiten Shin-Hanul-3 und -4, bei denen der Spatenstich am 30. Oktober 2024 erfolgt ist. Seit Beginn der Arbeiten am 11. Basisplan ging zudem die Kernkraftwerkseinheit Shin-Hanul-2 ans Netz.
Die Kapazität der Kernkraft soll von 24,7 GW im Jahr 2023 auf 28,9 GW im Jahr 2030 und auf 35,2 GW im Jahr 2038 ausgebaut werden. Im Jahr 2023 erzeugte Südkorea mit Kernenergie 180,5 Mrd. kWh (Anteil von 30,7% an der Gesamtstromerzeugung). 2030 soll die Kernenergieerzeugung auf 204,2 Mrd. kWh (31,8%) und 2038 auf 248,3 Mrd. kWh (35,2%) gesteigert werden. Die kohlenstofffreie Stromerzeugung soll von 229,9 Mrd. kWh (39,1%) im Jahr 2023 auf 497,8 Mrd. kWh (70,7%) zunehmen. Somit werden auch die erneuerbaren Energien (Solarenergie und Windkraft) ausgebaut.
Im Zeitraum 2035–2036 ist die kommerzielle Inbetriebnahme eines Demonstrations-SMR mit einer Kapazität von 700 MW vorgesehen. Der Markteintritt des SMR basiert gemäss Motie auf der Annahme, dass er «Anfang der 2030er-Jahre eine Baugenehmigung erhalten wird, nach der Entwicklung von Technologien zur Gewährleistung der Sicherheit und dem Erhalt der Standardauslegungszulassung». Die im 11. Basisplan vorgesehenen zwei neuen grossen Leistungsreaktoren mit 2,8 GW könnten im Zeitraum 2037–2038 ans Netz gehen.
Quelle
B.G. nach Motie, 11. Basisplan für Stromangebot und -nachfrage, 21. Februar 2025
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