Südkorea und Saudi-Arabien: gemeinsam zum Smart
Die staatliche King Abdullah City for Atomic and Renewable Energy (Kacare) und das südkoreanische Ministry of Science, ICT and Future Planning (MSIP) haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die zum Bau von mindestens zwei kleinen Kernkraftwerkseinheiten des südkoreanischen Typs System-integrated Modular Advanced ReacTor (Smart) in Saudi-Arabien führen könnte.
Die Unterzeichnung der Absichtserklärung zwischen der Kacare und dem MSIP erfolgte nach einem Treffen der südkoreanischen Präsidentin, Park Geon-hye, mit dem neuen König von Saudi-Arabien, Salman bin Abdelaziz Al Saud. Die beiden Staatschefs hatten über Möglichkeiten diskutiert, die bestehende bilaterale Zusammenarbeit im nuklearen Bereich zu vertiefen.
Im Rahmen der Absichtserklärung werden die beiden Länder eine dreijährige Voruntersuchung durchführen, um die Machbarkeit des Baus von Smart-Einheiten in Saudi-Arabien zu prüfen. Die Kosten für den Bau eines ersten Smart wird laut Korea Atomic Energy Research Institute (Kaeri) auf USD 1 Mrd. (CHF 1 Mrd.) geschätzt. Beide Länder werden zudem bei der Vermarktung und Förderung des Smart in Drittländer zusammenarbeiten.
Südkoreanischer Reaktortyp Smart
Der Smart ist eine Druckwassereinheit mit integriertem Dampferzeuger und fortgeschrittenen Sicherheitsfunktionen. Er hat eine elektrische Leistung von bis zu 100 MW und kann zudem Prozesswärme erzeugen, um beispielsweise Wasser zu entsalzen. Die südkoreanische Aufsichtsbehörde bewilligte die Smart-Auslegung 2012. Das Kaeri plant, eine Demonstrationsanlage zu bauen, die den Betrieb ab 2017 aufnehmen soll.
2011 hatten Südkorea und Saudi-Arabien eine Kooperationsvereinbarung über die friedliche Nutzung der Kernenergie unterzeichnet. Sie erstreckt sich über Forschung und Entwicklung, Bau und Betrieb eines Kernkraftwerks sowie nukleare Sicherheit und sicherheitspolitische Fragen. Zudem gibt sie einen rechtlichen Rahmen für die wissenschaftliche, technische und wirtschaftliche Zusammenarbeit vor. Saudi-Arabien plant, in den nächsten 20 Jahren 16 Kernkraftwerkseinheiten zu bauen.
Quelle
M.A. nach Kaeri und südkoreanischem Präsidentschaftsamt, Medienmitteilungen, 4. März 2015