Südkorea dehnt Zusammenarbeit nach Katar aus
Südkorea und Katar wollen im Rahmen einer Absichtserklärung die Ausbildung von Kernenergie-Experten fördern und den Bau eines Forschungsreaktors in die Wege leiten.
Anlässlich eines Besuchs im Nahen Osten traf sich die südkoreanische Präsidentin Park Geon-hye mit dem Staatsoberhaupt von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani. Park und Scheich Tamim wohnten der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zwischen dem katarischen Ministry of Energy and Industry (MEI) und dem südkoreanischen Ministry of Science, ICT and Future Planning (MSIP) bei. Die Erklärung sieht die Zusammenarbeit bei der Ausbildung von Kernenergiefachleuten vor und will die friedliche Nutzung der Kernenergie fördern.
Im Anschluss an die Unterzeichnung erklärte Park, sie hoffe, die Zusammenarbeit der beiden Länder werde sich vertiefen. Scheich Tamim zeigte Interesse, einen südkoreanischen Forschungsreaktor zu importieren, um Fachleute in seinem Land zu fördern.
Parks Besuch in Katar war die letzte Station ihrer Reise im Nahen Osten. Zuvor hatte sie in Saudi-Arabien der Unterzeichnung einer Absichtserklärung beigewohnt, die zum Bau von mindestens zwei kleinen Kernkraftwerkseinheiten des südkoreanischen Typs System-integrated Modular Advanced ReacTor (Smart) in Saudi-Arabien führen könnte.
Katar plant seit einiger Zeit den Einstieg in die friedliche Nutzung der Kernenergie und schloss 2010 mit Russland ein entsprechendes bilaterales Zusammenarbeitsabkommen ab. Südkorea exportiert bereits seine Kerntechnik in den Nahen Osten. Im Dezember 2009 hatten die Korea Electric Power Corporation (Kepco) und die Emirates Nuclear Energy Corporation (Enec) einen Vertrag über Planung, Lieferung und Bau von vier fortgeschrittenen Druckwasserreaktoreinheiten des südkoreanischen Typs APR1400 am Standort Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten unterzeichnet. Gegenwärtig sind Barakah-1 bis -3 in Bau.
Quelle
M.A. nach südkoreanischem Präsidentschaftsamt, Medienmitteilung, 8. März 2015