Südafrika schafft eigene Entsorgungsorganisation
Der Energieminister Südafrikas, Ben Martins, hat am 31. März 2014 das National Radioactive Waste Disposal Institute (NRWDI) offiziell eingesetzt. Diese Organisation ist jetzt zuständig für die Handhabung und Lagerung der radioaktiven Abfälle Südafrikas.
Das südafrikanische National Radioactive Waste Disposal Act aus dem Jahre 2008 sieht die Bildung einer Organisation vor, die sich um die Handhabung und die Lagerung der radioaktiven Abfälle des Landes kümmert. Das Parlament genehmigte das Gesetz im Januar 2009. Die NRWDI hat gemäss Kernenergie-Nachrichtenagentur World Nuclear News (WNN) Ende März 2014 die Arbeit aufgenommen und wird neben den radioaktiven Abfällen aus den Kernkraftwerken auch solche aus medizinischen und industriellen Anwendungen übernehmen. Sie ist für die Entwicklung, den Bau, den Betrieb sowie die Überwachung aller neuen Lagerstätten für radioaktive Abfälle in Südafrika zuständig.
Die South African Nuclear Energy Corporation (Necsa) betreibt bereits ein Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle in Vaalputs in der Provinz Nordkap. Das Lager nahm den Betrieb 1986 auf und beherbergt Abfälle aus dem einzigen Kernkraftwerk Südafrikas mit den beiden 930-MW-Druckwassereinheiten Koeberg-1 und -2. Die Eskom Holdings Ltd. finanziert als Betreiberin des Kernkraftwerks Koeberg den Betrieb des Lagers. Die Zuständigkeit für Vaalputs ist nun von der Necsa auf die NRWDI übertragen worden. Die bestrahlten Brennstoffe aus dem Betrieb des Kernkraftwerks werden gegenwärtig auf dem Gelände in Koeberg gelagert. Hochradioaktive Abfälle aus Spitälern und der Industrie hingegen werden am Lagerstandort Pelindaba der Necsa aufbewahrt. Gemäss Energieminister arbeitet die NRWDI jetzt konkrete Pläne für die Zwischen- sowie Endlagerung hochaktiver Abfälle in Südafrika aus.
Quelle
D.S. nach WNN, 4. April 2014