Studie: Wasserstoff lässt sich kostengünstig mit Kernenergie herstellen
Das niederländische Kernenergie-Entwicklungsunternehmen ULC-Energy hat die Kosten der Wasserstoffherstellung mit Hilfe von kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) von Rolls-Royce bewertet. Die Kosten seien durch die flexible Kernenergie deutlich geringer als mit anderen Herstellungsmethoden.
ULC-Energy unterzeichnete im November 2023 mit dem britischen SMR-Entwickler Rolls-Royce SMR und dem dänischen Unternehmen Topsoe eine Vereinbarung, um die effiziente Wasserstoffproduktion mittels Kernenergie zu untersuchen. Mit der Festoxid-Elektrolysezelle (Solid oxide electrolyte cell, SOEC) von Topsoe kann Wasserstoff durch Strom und Wärme aus dem Rolls-Royce-SMR erzeugt werden. Was die Wasserstoffherstellung mit der Kombination Rolls-Royce-SMR und Topsoe-SOEC kostet, hat ULC-Energy nun zusammen mit Kyos Energy Consulting B.V. und weiteren Firmen in einer Studie ermittelt. «Die jetzt abgeschlossene Studie zeigt deutlich, dass die Kernenergie in der Lage ist, kostengünstigen, sauberen Wasserstoff in industriellem Massstab zu liefern», lässt ULC-Energy verlauten.
«Die Ergebnisse zeigen, dass Wasserstoff mit der SMR-SOEC-Kombination für weniger als 3,50 EUR/kg produziert werden kann, was deutlich günstiger ist als Alternativen, denen die Kontinuität und Flexibilität der Kernenergie fehlt», schreibt ULC-Energy. Kontinuität bezieht sich laut ULC-Energy auf die hohe Verfügbarkeit des Rolls-Royce-SMR von 95%, der rund um die Uhr Strom und Wärme (in Form von Dampf) zur Verfügung stellen kann. «Diese Kosten können bis 2050 auf weniger als 2,00 EUR/kg gesenkt werden, wenn man den Wert der Flexibilität berücksichtigt, die Wasserstoffproduktion zu drosseln und Strom in ein zunehmend intermittierendes Netz zu liefern.» Ebenfalls ergab die Studie, dass «die Kombination aus SMR und SOEC aufgrund der besseren Prozesseffizienz und der hohen Verfügbarkeit die grösste jährliche Wasserstoffmenge erzeugt» – im Vergleich zu herkömmlichen Elektrolyseur-Technologien.
Quelle
B.G. nach ULC-Energy, Medienmitteilung, 15. Mai. 2024 und Kyos Energy Consulting, Medienmitteilung, 22. Mai 2024