Studie über regionale Abfalllager für die EU
Die EU-Kommission hat sich bereit erklärt, an eine unabhängige Studie über multinationale Zentren zur Langzeitlagerung radioaktiver Abfälle in Europa einen finanziellen Beitrag zu leisten.
Die Option, radioaktive Abfälle für die Beseitigung zu exportieren, hat das EU-Parlament am 13. Januar 2004 in einer Entschliessung ausdrücklich offen gehalten. Die Leitung des Sapierr (Support Action Pilot Initiative on European Regional Repositories) genannten Projekts liegt bei einem Konsortium unter der Federführung der Decom und der Arius. Das Projekt soll bis Ende 2005 abgeschlossen sein. Die Decom ist seit 1996 für die Koordination der Entwicklung eines geologischen Langzeitlagers in der Slowakei zuständig und wird für ihre Sapierr-Arbeiten von der EU direkt bezahlt. Die Arius (Association for Regional and International Underground Storage) ist ein Verein mit Sitz im aargauischen Dättwil und einer internationalen Mitgliedschaft von Unternehmen und Organisationen, die sich mit der Langzeitlagerung befassen. Die Arbeiten der Arius für das Sapierr-Projekt werden im Rahmen der bilateralen Verträge zwischen der Schweiz und der EU durch einen Studienbeitrag des Bundesamts für Bildung und Wissenschaft finanziert. An der Studie werden zwölf europäische Länder mitwirken. Ziel ist die Aufnahme eines internationalen Abfallinventars und die Prüfung der rechtlichen sowie bewilligungstechnischen Bedingungen in allen Ländern bezüglich Export und Import solcher Abfälle. Ausdrücklich nicht zum Projekt gehört die Abklärung, welche Länder allenfalls den Standort eines multinationalen Lagers aufnehmen könnten.
Quelle
P.B. nach Mitteilung der Decom und Arius sowie NucNet, 19. Januar 2004