Studie: Beibehaltung der Kernkraft hätte Deutschland 332 Milliarden Euro weniger gekostet als die Energiewende

Eine neue Studie schätzt die Gesamtkosten der deutschen Energiewende auf EUR 696 Mrd., während eine alternative Politik, die Kernkraft beibehalten und ausgebaut hätte, EUR 332 Mrd. weniger gekostet hätte. Ohne Atomausstieg stünde Deutschland auch beim Klimaschutz und der Energiesicherheit viel besser da.

26. Aug. 2024
Kernkraftwerk Isar in der Dämmerung
Laut einer Studie war die deutsche Energiewende im Vergleich zu einem Weiterbetrieb und Ausbau der Kernkraftwerke massiv teurer und bezüglich Ausstoss von Treibhausgasenemissionen wenig sinnvoll. Im Bild das Kernkraftwerk Isar-2, das am 15. April 2023 nach einer Betriebszeit von 35 Jahren abgeschaltet werden musste.
Quelle: PreussenElektra

Eine ausführliche Studie von Jan Emblemsvåg, Professor an der Norwegian University of Science and Technology, zeigt auf, dass Deutschland ohne den Atomausstieg von 2002 bis 2022 hunderte Milliarden an Euro hätte einsparen können. Die Studie «What if Germany had invested in nuclear power? A comparison between the German energy policy the last 20 years and an alternative policy of investing in nuclear power», wurde im International Journal of Sustainable Energy publiziert und am 2. Juni 2024 online veröffentlicht.

Professor Emblemsvåg schätzt in seiner Studie ab, dass die Energiewende Deutschland von 2002 bis 2022 insgesamt EUR 696 Mrd. gekostet habe, bestehend aus EUR 387 Mrd. an direkten Ausgaben und EUR 310 Mrd. an Subventionen. Im Vergleich zur derzeitigen Strategie der deutschen Energiewende hätte eine kernkraftbasierte Energiepolitik, die den Betrieb bestehender Kernkraftwerke aus 2002 fortgeführt und in neue Reaktoren investiert hätte, lediglich EUR 364 Mrd. Euro gekostet – ein Unterschied von EUR 332 Mrd. Als Energiewende wird die Strategie Deutschlands bezeichnet, nukleare und fossile Energie durch erneuerbare Energien wie Wind-, Solar- und Biomasse zu ersetzen.

Die Analyse zeigt auch, dass Deutschland durch den Ausbau der Kernenergie seine Klimaziele besser hätte erreichen können. Während die CO₂-Emissionen durch die Energiewende um 25% gesenkt wurden, hätte eine nuklearbasierte Politik die Emissionen um bis zu 73% reduzieren können. Zudem hätte die Kernkraft Deutschlands Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erheblich verringert. Insbesondere in der Energiekrise rund um den Ukraine-Krieg habe Deutschland diese Abhängigkeit EUR 1,2 Billionen gekostet. «Die Energiewende hat auch bei der Energiesicherheit schlecht abgeschnitten, da sie auf Gaskraftwerke für Ausgleichs- und Reservezwecke angewiesen ist, wie der Krieg in der Ukraine gezeigt hat», schreibt Emblemsvåg.

Quelle

B.G. nach Studie von Jan Emblemsvåg, 2. Juni 2024

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