Strommangellage: Bund empfiehlt Grossverbrauchern Optionen für Stromeinsparungen zu entwickeln

Für den Fall einer Strommangellage bereitet der Bund die Schweizer Unternehmen auf mögliche Probleme vor. Die Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lagen (Ostral) hat dazu über die notwendigen Vorbereitungsarbeiten für eine langandauernde Strommangellage informiert. Die Ostral wird beim Eintreten einer solchen Situation auf Anweisung der Wirtschaftlichen Landesversorgung (WL) aktiv.

8. Okt. 2021

Die Ostral bezeichnet eine Strommangellage als «Ungleichgewicht von Stromangebot und Stromnachfrage über einen längeren Zeitraum». Auf ihrer Website und in einer neuen Broschüre wird erläutert, wie es in der Schweiz dazu kommen könne: zum Beispiel durch klimatische Bedingungen mit wenig Niederschlag und demzufolge geringen Wassermengen in den Stauseen. Denkbar seien auch zeitweise begrenzte Importmöglichkeiten für Strom – aufgrund eines Ausfalls wesentlicher Produktionskapazitäten im Ausland. Bundespräsident Guy Parmelin unterstreicht in einem Video-Statement auf der Ostral-Website: «Eine Strommangellage ist neben der Pandemie die grösste Gefahr für die Versorgung der Schweiz.»

Als Gegenmassnahmen sind neben freiwilligen Sparapellen auch tiefer greifende Massnahmen vorgesehen, die auf Antrag der wirtschaftlichen Landesversorgung eine vom Bundesrat in Kraft gesetzten Bewirtschaftungsverordnung erforderlich machen.

Dazu zählen Verbrauchseinschränkungen, die den Betrieb von nicht absolut notwendigen, energieintensiven Geräten und Einrichtungen (z.B. Beleuchtungen zu Werbezwecken, Rolltreppen oder Komfortheizungen im Aussenbereich) verbieten. Bei Kontingentierungen sind alle Grossverbraucher verpflichtet, eine bestimmte Strommenge einzusparen. Als Grossverbraucher gelten Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr als 100’000 kWh. Ausserdem kann als «Ultima Ratio» für einzelne Bereiche eines Verteilnetzgebiets die Stromversorgung jeweils für mehrere Stunden unterbrochen werden. Diese Unterbrechungen finden rotierend statt und betreffen alle Bereiche des Verteilnetzes gleichermassen. Netzabschaltungen sollen nach Möglichkeit vermieden werden.

Als Vorbereitung auf das mögliche Eintreten einer Strommangellage empfiehlt die Ostral den Grossverbrauchern, verschiedene Optionen für Stromeinsparungen zu entwickeln und zu beurteilen.

Quelle

S.D. nach Ostral, Informationen für Grossverbraucher, 30. September 2021

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