Stilllegungsdatum für Fort Calhoun festgelegt
Die Einzelblockanlage von Fort Calhoun wird am 24. Oktober 2016 den Leistungsbetrieb einstellen. Die Betreiberin – die Omaha Public Power District (OPPD) – nimmt die Einheit im Osten des amerikanischen Bundesstaat Nebraska nach 43 Betriebsjahren aus wirtschaftlichen Gründen endgültig vom Netz.
Die OPPD hatte bereits im Juni 2016 angekündigt, die Druckwasserreaktoreinheit Fort Calhoun gegen Ende 2016 vorzeitig vom Netz nehmen zu wollen. Am 26. August teilte sie der Nuclear Regulatory Commission (NRC) das genaue Abschaltdatum – den 24. Oktober 2016 – formell mit. Bis Fort Calhoun endgültig heruntergefahren wird, will die OPPD die Planungsarbeiten zur Stilllegung- und zum Rückbau einleiten. Das Unternehmen rechnet, mit der Stilllegung des Kernkraftwerks in den nächsten 20 Jahren insgesamt USD 735–994 Mio. (CHF 715–967 Mio.) einzusparen.
«Safe Storage»
Die OPPD setzt beim Stilllegungsprozess auf den sicheren Einschluss – die sogenannte SAFSTOR-Methode. Der Brennstoff wird hierbei sicher im Werk eingeschlossen und erst nach einer Abklingzeit von mehreren Jahren entnommen. Dies bietet gegenüber dem direkten Rückbau den Vorteil, dass die Rückbauarbeiten wegen der geringeren Strahlenbelastung technisch einfacher durchgeführt werden können und das Volumen an radioaktivem Abfall kleiner ist.
Stilllegungs- und Rückbauphasen
In der ersten Phase werden die Brennelemente ins Abklingbecken gebracht. Die Arbeiter dürften diesen Schritt nach 15 bis 20 Tagen abgeschlossen haben. Als zweite Phase bezeichnet die OPPD die rund 18-monatige Zeitspanne, in der die Brennelemente zur Kühlung im Becken lagern. In der darauffolgenden dritten Phase werden die Brennelemente in Trockenlagerbehälter geladen. Die Lagerbehälter werden anschliessend zur Zwischenlagerung in die Independent Spent Fuel Storage Installation (ISFSI) transferiert. Diese Phase dauert fünf bis sechs Jahre. In der Phase 4 wird die Anlage dekontaminiert und die Lagerbehälter zur Endlagerung dem Departement of Energy (DOE) übergeben. Damit endet die Lizenz. In der fünften und letzten Phase des Verfahrens wird die Anlage rückgebaut. Die OPPD schätzt, dass die Stilllegungs- und Rückbauarbeiten gesamthaft rund 60 Jahren in Anspruch nehmen werden.
Quelle
M.B. nach OPPD, Medienmitteilung, 26. August 2016