Startschuss am Cern

Nach 20 Jahren Entwicklung hat am 10. September 2008 der erste Protonenstrahl um 10:28 Uhr erfolgreich den gesamten ringförmigen Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf durchflogen. Erste Protonenkollisionen sollen Mitte September stattfinden.

11. Sep. 2008
Inbetriebnahme des LHC: gebannte Blicke auf die Bildschirme.
Inbetriebnahme des LHC: gebannte Blicke auf die Bildschirme.
Quelle: Cern

«Ein Teilchenbeschleuniger der Grösse des LHC kann nicht einfach per Knopfdruck in Betrieb genommen werden», scheibt das Cern in seiner Pressemitteilung vom 10. September 2008. Tatsächlich müssen tausende Komponenten aufeinander abgestimmt sein und miteinander taktgenau harmonieren. Mit der Umrundung des ganzen 27 km langen Teilchenbeschleunigers durch ein erstes Protonenpaket wurde die Theorie erfolgreich in die Praxis umgesetzt. Das sei ein fantastischer Moment, schwärmte LHC-Projektleiter Lyn Evans. «Nun können wir uns auf ein neues Verständnis der Ursprünge und der Entwicklung des Universums freuen.»

Auch andere beteiligte Wissenschafter waren begeistert. Cern-Direktor Robert Aymar sprach von einem historischen Moment, eine Einschätzung, die viele Forscherinnen und Forscher teilen. Für die Protonen sei es eine kleine Reise, für die Menschheit ein grosser Schritt, sagte etwa Nigel S. Lockyer, Direktor des kanadischen National Laboratory for Particle and Nuclear Physics, laut einer Medienmitteilung des Cern.

Bald auf vollen Touren

Nach einigen Tests sollen die ersten Protonen Mitte September zur Kollision gebracht werden. Die Energie der Protonenstrahlen beträgt anfangs 450 Gigaelektronenvolt und wird dann schrittweise auf 7 Teraelektronenvolt erhöht. Das Cern rechnet ab 2009 mit ersten Resultaten. Damit fällt der Startschuss eines einzigartigen Forschungsprogramms. Die Wissenschafter erhoffen sich, dank der Ergebnisse des LHC in den kommenden 10 bis 15 Jahren den Ursprung und die Entwicklung des Universums besser zu verstehen.

Quelle

M.B. nach Cern, Medienmitteilung, 10. September 2008

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