Standort-Empfehlung für International Linear Collider

Das Site Evaluation Committee of Japan hat einen Standort für den geplanten nächsten Teilchenbeschleuniger International Linear Collider (ILC) empfohlen, sollte er in Japan gebaut werden.

29. Aug. 2013
Sollte der geplante ILC in Japan zu stehen kommen, so würde er im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu gebaut. Zur Auswahl stand ein weiterer Standort im Südwesten Japans.
Sollte der geplante ILC in Japan zu stehen kommen, so würde er im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu gebaut. Zur Auswahl stand ein weiterer Standort im Südwesten Japans.
Quelle: Linear Collider Community

In einer Pressekonferenz am 23. August 2013 kündigte das Site Evaluation Committee des Japan ILC Strategy Council seine Standortempfehlung für den ILC an. Sollte der knapp 30 km lange Teilchenschleuniger in Japan gebaut werden, so würde er im Kitakami-Bergland in den Präfekturen Iwate und Miyagi im Nordosten der japanischen Hauptinsel Honshu angesiedelt werden. Zur Auswahl stand ebenfalls ein Standort in den Präfekturen Saga und Fukuoka auf der Insel Kushu südlich von Honshu. Die Standortsuche war bereits in den 1990er-Jahren lanciert worden. Aus den zwölf potenziellen Standortregionen von 2003 wurden 2010 zwei ausgewählt. Zu den Auswahlkriterien gehörten Geologie und andere technische Aspekte sowie sozioökologische Faktoren und die Fähigkeit, tausende von Wissenschafter aufzunehmen, die in die Region umziehen würden.

Am 12. Juni 2013 ist der Technical Design Report des ILC dem International Committee for Future Accelerators (ICFA) übergeben worden, das die Planung zukünftiger Teilchenbeschleuniger weltweit koordiniert. Nun soll für den vorgeschlagenen Standort und für den ILC geworben werden – in Japan und in anderen Ländern –, damit das Projekt Realität wird.

Der geplante ILC – der die Arbeiten am Large Hadron Collider des europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf ergänzen und weiterführen wird – soll pro Sekunde 14’000 Elektronen und Positronen mit der extrem hohen Energie von 0,5–1,0 Teraelektronenvolt (TeV) zur Kollision bringen. Im Gegensatz zum LHC, wo die Teilchen auf einer geschlossenen Kreisbahn beschleunigt werden und dabei durch die so genannte Synchrotronstrahlung laufend Energie abstrahlen, ist die Teilchenbahn beim ILC gerade und es geht keine Energie verloren.

Quelle

M.A. nach Symmetry Magazine, 23. August 2013

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