SSM: höhere Entsorgungsgebühren für schwedische Betreiber
Die schwedischen Kernkraftwerksbetreiber OKG AB und Ringhals AB wollen ihre Einheiten Oskarshamn-1 und -2 beziehungsweise Ringhals-1 und -2 früher als geplant vom Netz nehmen. Dieser Entscheid beeinflusst die Finanzierung des schwedischen Entsorgungsfonds. Die Swedish Radiation Safety Authority (SSM) empfiehlt nun der schwedischen Regierung, höhere Gebühren bei den beiden Betreibern einzuholen.
Im Mai 2015 hatte die SSM die schwedische Regierung informiert, dass sie in Zusammenarbeit mit den betroffenen Kernkraftwerksbetreibern und -besitzern analysieren werde, wie sich eine frühzeitige Ausserbetriebnahme von gewissen Kernkraftwerkseinheiten auf die Finanzierung des Entsorgungsfonds auswirke. Nun liegen die Resultate dieser Analyse vor.
Die SSM kam zum Schluss, dass der Beschluss der Betreiber OKG und Ringhals, Oskarshamn-1 und -2 sowie Ringhals-1 und -2 früher als geplant vom Netz zu nehmen, die Finanzierung der zukünftigen Entsorgung radioaktiven Abfalls aus dem Gleichgewicht bringe. Damit dieses wieder hergestellt werden könne, empfiehlt die SSM, dass die OKG eine Gebühr von neu 6,7 Öre (0,78 Rp.) anstatt wie bisher 4,1 Öre (0,5 Rp.) je produzierte kWh zahlen soll. Die Ringhals soll neu 5,5 Öre (0,64 Rp.) statt 4,2 Öre (0,49 Rp.) entrichten. Annika Aström, Leiterin der Finanzkontrolle bei SSM, bezeichnete die frühzeitigen Ausserbetriebnahmen als «wesentliche Veränderung der Grundvoraussetzungen, auf denen die Kostenberechnung der schwedischen Regierung für 2015–2017 beruht. Insgesamt fallen bei der OKG sechs Produktionsjahre weg, bei der Ringhals anderthalb Jahre».
Die Höhe der Einzahlungen, die ein schwedischer Betreiber zu entrichten hat, berechnet sich hauptsächlich nach der zu erwartenden zukünftigen Stromproduktion. Fehlende Produktionsjahre fallen deshalb besonders ins Gewicht. Oskarshamn-1 soll gemäss Beschluss der Mehrheitsaktionärin E.On Sverige AB zwischen 2017 und 2019 vom Netz und Oskarshamn-2 soll bis 2020 endgültig ausser Betrieb gehen. Im Fall von Ringhals will der Hauptaktionär, der schwedische Staatskonzern Vattenfall AB, Ringhals-2 2019 endgültig abschalten, Ringhals-1 soll ein Jahr später folgen. Entsprechend geht die SSM davon aus, dass Ringhals rund 72 TWh weniger Strom produzieren wird als geplant und Oskarshamn sogar 145 TWh weniger.
Quelle
S.Ry. nach SSM, Medienmitteilung, 2. Dezember 2015