Spanische Aufsichtsbehörde: Zwischenlagerstandort geeignet
Villar de Canas ist unter Auflagen ein geeigneter Standort für das geplante zentrale Zwischenlager für ausgediente Brennelemente und hochaktive Abfälle Spaniens. Diesen Schluss zieht der Consejo de Seguridad Nuclear (CSN).
Der nukleare Aufsichtsbehörde Spaniens, der CSN, ist mit vier Ja- zu einer Neinstimme zum Schluss gekommen, dass Villar de Canas in der zentralspanischen Provinz Cuenca zur Beherbergung des geplanten zentralen Zwischenlagers für ausgediente Brennelemente und hochaktive Abfälle (Almacen Temporal Centralizado de combustible nuclear gastado y residuos radioactivos de alta actividad, ATC) geeignet ist. Der CSN wird nun seinen Bericht dem Ministerio de Industria, Energia y Turismo einreichen, das darüber entscheidet, ob eine Bewilligung erteilt wird. Allerdings hat der CSN zusätzliche technische Studien und Analysen gefordert, bevor er den endgültigen Entscheid fällt.
Die Regierung wählte Villar de Canas Ende Dezember 2011 als Standort für das ATC aus. Insgesamt hatten 13 Gemeinden ihre Kandidatur angemeldet, wovon acht in die engere Wahl kamen.
Das ATC-Projekt umfasst den Bau eines Zwischenlagers für die Trockenlagerung ausgedienter Brennelemente der spanischen Kernkraftwerke und verglaster hochaktiver Abfälle, ein Zentrum zur Erforschung radioaktiver Abfälle, einen Industriepark und eine Wohnsiedlung für die Mitarbeiter.
Antonio Cornado, Präsident des Foro de la industria nuclear espanola, begrüsste die Zustimmung des CSN zum ATC: «Der Bau und die Inbetriebnahme ist ein zentrales Element der Energiestrategie. Die Zentralisierung der Zwischenlagerung ausgedienter Brennelemente aus spanischen Kernkraftwerken ist ein wichtiger Schritt für das spanische Kernenergieprogramm und steht im Einklang mit internationalen Strategien.» Cornado fügte bei, das Projekt biete eine Chance für die spanische Industrie, welche die technologische Kompetenz besitze, es vollständig durchzuführen.
Quelle
M.A. nach CSN, Medienmitteilung, 27. Juli, sowie Foro de la industria nuclear espanola und Enresa, Medienmitteilungen, 28. Juli 2015