Spanien: Sicherheitsbehörde für Laufzeitverlängerung von Santa Maria de Garona
Einer zehnjährigen Verlängerung der Betriebszeit von Spaniens ältestem Kernkraftwerk, Santa Maria de Garona, stehen prinzipiell keine Sicherheitsbedenken entgegen. Der spanische Consejo de Seguridad Nuclear (CSN) hat sich am 6. Juni 2009 einstimmig für eine Laufzeitverlängerung ausgesprochen.
Der CSN empfiehlt der spanischen Regierung die Verlängerung der Laufzeit des 1971 in Betrieb genommenen Kernkraftwerks Santa Maria de Garona (BWR, 446 MW) über seine ursprüngliche Lebensdauer von 40 Jahren hinaus. Voraussetzung ist, dass die Kraftwerksbetreiberin Nuclenor – ein Joint Venture zwischen der Iberdrola und der Endesa – bis 2013 kleinere sicherheitstechnische Nachbesserungen an der Anlage vornimmt.
Laut dem Foro de la Industria Nuclear Espanola hat die Nuclenor in den letzten zehn Jahren bereits mehr als EUR 150 Mio. (CHF 230 Mio.) in die Modernisierung von Garona investiert. Dies sei mit ein Grund, weshalb sich der CSN zu Gunsten einer Laufzeitverlängerung ausgesprochen habe. «Eine Verlängerung der Betriebsbewilligung von Garona würde als Vorbild für die restlichen Anlagen in unserem Land dienen», sagte Teresa Dominguez, Präsidentin des Foro de la Industria Nuclear Espanola.
Die sozialistische Regierung hat nun bis zum 5. Juli 2009 Zeit, um zu entscheiden, ob sie der Empfehlung der Aufsichtsbehörde folgt. Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero hatte in einem Interview noch am 28. Juni 2008 erklärt, dass die Regierung keine neuen Kernkraftwerke bauen und die Laufzeiten der in Betrieb stehenden Anlagen nicht verlängern werde. Zurzeit deckt die Kernenergie rund 18% des spanischen Strombedarfs ab.
Quelle
M.A. nach CSN, Medienmitteilung, 6. Juni, sowie Foro de la Industria Nuclear Espanola, Medienmitteilungen, 8. und 9. Juni 2009