Spanien: erstes Plasma im Smart
Das Plasma Science and Fusion Technology Laboratory der Universität Sevilla hat mit seiner Fusionsanlage Smart (Small Aspect Ratio Tokamak) einen wichtigen Meilenstein erreicht: Der Tokamak hat sein erstes Plasma erzeugt.
Die experimentelle Fusionsanlage Smart wird vom Plasma Science and Fusion Technology Laboratory der Universität Sevilla entwickelt, gebaut und betrieben. Es handelt sich um einen sphärischen Tokamak, der Plasmen mit unterschiedlichen Formen erzeugen kann und somit weltweit einzigartig ist. Der Smart zeichnet sich insbesondere durch die Verwendung von Plasmaformen mit negativer Dreiecksform aus. Im Gegensatz zu den herkömmlichen D-förmigen Plasmen mit positiver Dreiecksform ähneln die Plasmen mit negativer Dreiecksform einem gespiegelten D.
Diese Konfiguration verbessert die Leistung, indem sie Instabilitäten unterdrückt, die normalerweise Teilchen und Energie aus dem Plasma herausschleudern, und so mögliche Schäden an den Tokamak-Wänden verhindert. Darüber hinaus bietet die negative Dreiecksform eine verbesserte Leistungsaufnahme durch Vergrösserung der Divertorfläche, die für die Wärmeabfuhr verantwortlich ist, was die Konstruktion künftiger kompakter Fusionskraftwerke vereinfacht.
Fusion2Grid
Smart ist der erste Schritt im Rahmen der Fusion2Grid-Strategie, die unter der Leitung des Plasma Science and Fusion Technology Laboratory und in Zusammenarbeit mit der internationalen Fusionsgemeinschaft darauf abzielt, das kompakteste und effizienteste Fusionskraftwerk mit magnetischem Einschluss unter Verwendung von sphärischen Tokamaks mit negativer Dreiecksform zu entwickeln. Dabei wird Smart der erste kompakte sphärische Tokamak sein, der bei Fusionstemperaturen mit Plasmen mit negativer Dreiecksform arbeitet. Er soll sowohl die physikalische als auch die technologische Grundlage für den Entwurf eines möglichst kompakten Fusionsreaktors liefern, indem drei Technologien kombiniert werden: sphärische Tokamaks, negative Dreiecksformen und starke Magnetfelder.
Quelle
M.A. nach Universität Sevilla, Medienmitteilungen, 21. Januar 2025 und 21. Februar 2023