Sondersitzung des Iter-Rats: neuer Zeit- und Finanzierungsplan
Am 28. Juli 2010 haben sich die sieben Projektpartner des Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktors (Iter) an einer Sondersitzung im südfranzösischen Cadarache auf einen gestreckten Finanzierungs- und Zeitrahmen geeinigt. Zudem wurde der Posten des Generaldirektors der Iter-Organisation mit dem Japaner Osamu Motojima neu besetzt.
Gemäss aktuellem Projektplan soll neu im November 2019 erstmals Plasma im geplanten Fusionsreaktor des Typs Tokamak eingeschlossen werden können, ein Jahr später als ursprünglich geplant. Der Betrieb des Fusionsreaktors ist für 2026/27 vorgesehen. Neben der Einigung auf einen Zeitplan verständigten sich die sieben Projektpartner China, Indien, Japan, Südkorea, Russland, die EU und die USA auch über die Finanzierung. Der Vorsitzende des Rats, Ewgeni Welikhow, betonte, dass die Fortschritte nicht nur für das Iter-Projekt, sondern für die Fusionstechnologie allgemein ein Erfolg seien.
An der Sondersitzung der Iter-Organisation wurde der japanische Professor Osamu Motojima zum neuen Generaldirektor gewählt. Er löst Kaname Ikeda ab, der seit November 2005 dieses Amt innehatte. Motojima war Generaldirektor des japanischen National Institute for Fusion Science und überwachte unter anderem den Bau des Fusionsreaktors Large Helical Device.
Quelle
M.B. nach Iter Newsline, 28. Juli 2010