Siemens verzichtet auf Nukleargeschäft

Die deutsche Siemens AG hat ihre Pläne, mit dem russischen Staatskonzern Rosatom im Bereich der Nukleartechnologie zusammenzuarbeiten, aufgegeben. «Das Kapitel ist für uns abgeschlossen», verkündete Siemens-Chef Peter Löscher in einem Interview mit dem deutschen Nachrichtenmagazin «Der Spiegel».

20. Sep. 2011

Der Entscheid, auf das ursprünglich beabsichtige Joint Venture mit der Rosatom zu verzichten, sei auch die «Antwort» seines Unternehmens «auf die klare Positionierung von Gesellschaft und Politik in Deutschland zum Ausstieg aus der Kernenergie», erklärte Löscher dem «Spiegel» auf die Frage, ob der Verzicht die Konsequenz aus dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi sei. Die Siemens werde aber weiterhin Komponenten liefern wie etwa konventionelle Dampfturbinen. «Wir beschränken uns auf Technologien, die nicht nur in Kernkraftwerken, sondern auch in Gas- oder Kohleanlagen zum Einsatz kommen», ergänzte Löscher.

Die Siemens hatte Anfang 2009 ihr Joint Venture mit der französischen Areva-Gruppe gekündigt und Gespräche mit der Rosatom aufgenommen, um die Möglichkeiten der Zusammenarbeit der beiden Unternehmen auf dem Gebiet der Kernenergie auszuloten. Ein Schiedsgericht entschied, dass die Siemens der Areva wegen Nichteinhaltens vertraglicher Bestimmungen EUR 648 Mio. (CHF 780 Mio.) Strafe zu zahlen habe.

Quelle

M.A. nach «Der Spiegel», Interview mit Peter Löscher, 19. September 2011

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