Serbien gibt bestrahltes HEU an Russland zurück

Aus dem serbischen Forschungsreaktor des Instituts für Nuklearwissenschaften «Vinca» soll bestrahlter Brennstoff aus hochangereichertem Uran (HEU) nach Russland überführt werden. Ein entsprechendes Regierungsabkommen haben der Leiter der staatlichen föderalen russischen Agentur für Atomenergie (Rosatom), Sergei Kirijenko, und der serbische Wissenschaftsminister, Bozidar Jelic, am 10. Juni 2009 unterzeichnet.

18. Juni 2009

Das serbische Institut für Nuklearwissenschaften «Vinca» liegt rund 14 km südöstlich von Belgrad. Es beheimatet zwei schwerwassermoderierte Forschungsreaktoren mit den Namen RA und RB. Der Reaktor RA war vom 28. Dezember 1959 bis 1. August 1984 in Betrieb und wurde zuletzt mit HEU-Brennstoff betrieben. Er soll jetzt rückgebaut werden. Im zweiten Forschungsreaktor, RB genannt, wird schwach angereichertes Uran als Brennstoff verwendet; der RB ist seit 1. Januar 1958 in Betrieb. Der bestrahlte HEU-Brennstoff aus dem Reaktor RA soll nun nach Russland überführt, temporär gelagert und schliesslich verarbeitet werden. Das hierfür unterzeichnete Abkommen ist zehn Jahre gültig, mit der Möglichkeit zur Verlängerung. Über die Menge des Brennstoffs wurden keine Angaben gemacht.

Die Aktion findet im Rahmen eines 2005 in Bratislava abgeschlossenen russisch-amerikanischen Regierungsabkommens statt. Russland und die USA haben sich damals verpflichtet, HEU, das für Forschungszwecke in Drittländer geliefert worden ist, in ihr Land zurückzuholen. Die Bemühungen sind Teil der internationalen Global Threat Reduction Initiative (GTRI). Bereits im Jahr 2002 fand unter dieser Schirmherrschaft eine Rückführung von 50 kg unbestrahltem HEU aus «Vinca» nach Russland statt.

Quelle

D.S. nach Rosatom, Medienmitteilung, 10. Juni 2009 und IAEO-Reaktordatenbank

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