Sellafield: Neue Grenzwerte für radioaktive Emissionen
Die Abgabelimiten für fünf Radionuklide an die Umwelt durch die Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield in Grossbritannien sind durch die zuständige Behörde neu festgelegt worden.
Es betrifft dies die Gesamtfrachten pro Jahr für Tritium, Kohlenstoff-14, Technetium-99, Ruthenium-106 und Iod-129. Damit wurden einerseits die Fortschritte in der Aufarbeitungstechnik berücksichtigt, andererseits aber auch die wesentlich erweiterte Anlagenkapazität am Standort, die für die Aufarbeitung historischer Altlasten vorgesehen ist. Trotz intensiver Forschungsarbeiten bisher nicht befriedigend gelöst werden konnte die Abtrennung von Technetium-99 aus Flüssigabfällen der Magnox-Reaktoren durch die Enhanced Actinide Removal Plant (EARP). Technetium, ein langlebiger Betastrahler, kann im Gegensatz zu Plutonium mit den verfügbaren Technologien nicht im erforderlichen Ausmass ausgefällt werden. Da dieses natürlich nicht vorkommende Element in Meeresorganismen nachgewiesen werden kann, besteht ein beträchtlicher internationaler Druck, die Emissionen zu stoppen. Der neue Grenzwert ist daher um rund die Hälfte tiefer als der alte, und in fünf Jahren soll er gar auf einen Zwanzigstel gesenkt werden. Falls bis zu diesem Zeitpunkt kein Abtrennprozess verfügbar ist, muss der Betrieb der EARP empfindlich eingeschränkt werden und die Aufarbeitung der historischen Abfälle verzögert sich.
Quelle
M.E. nach NucNet vom 25. November 1999 und Mitteilungen der BNFL und der britischen Umweltbehörde