Schweizer Stromverbrauch 2014 um 3,1% gesunken
Der Stromverbrauch der Schweiz ist 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,1% auf 57,5 Mrd. kWh gesunken. Den Hauptgrund für diesen Rückgang schreibt das Bundesamt für Energie (BFE) der warmen Witterung zu. Der Inlandverbrauch lag zuzüglich Übertragungs- und Verteilverlusten bei 61,8 Mrd. kWh. Die Produktion der einheimischen Kraftwerke stieg um 1,9% auf 69,6 Mrd. kWh und erreichte ein Niveau von 67,3 Mrd. kWh nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 2,3 Mrd. kWh. Der Atomstromanteil stieg auf 37,9%.
Der schweizerische Elektrizitätsverbrauch sank 2014 um 1,3% auf 57,5 Mrd. kWh (2013: 59,3 Mrd. kWh). Es handelt sich dabei um den Endverbrauch, das heisst um den Landesverbrauch nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4,3 Mrd. kWh. Verbrauchsrückgänge wurden in allen Quartalen verzeichnet. Als wichtige Einflussfaktoren auf den Elektrizitätsverbrauch nennt das Bundesamt für Energie (BFE) in ihrer Medienmitteilung vom 16. April 2015 die Witterung sowie die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung. Gemäss BFE nahmen die Heizgradtage gegenüber 2013 um knapp 20% ab. Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden, sank infolge des wärmsten Jahres seit Messbeginn (1864) der Stromverbrauch im 2014 gegenüber dem Vorjahr. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2014 laut den ersten provisorischen Ergebnissen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) um 2,0% zu. Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat noch keine offiziellen Daten zur Entwicklung der Wohnbevölkerung im Jahr 2014 publiziert. Jedoch dürfte die schweizerische Bevölkerung gleich wie im Vorjahr um rund 0,9% angestiegen sein.
Hohe inländische Elektrizitätsproduktion
Die Elektrizitätsproduktion des schweizerischen Kraftwerkparks stieg 2014 um 1,9% auf 69,6 Mrd. kWh (2013: 68,3 Mrd. kWh). Nach dem Rekordjahr 2001 ist dies das zweithöchste jemals erzielte Produktionsergebnis. Die Nettoerzeugung betrug nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen 67,3 Mrd. kWh. Die Stromproduktion der fünf schweizerischen Kernkraftwerke stieg um 6,0% auf den neuen Höchstwert von 26,4 Mrd. kWh (2013: 24,9 Mrd. kWh), wobei das Kernkraftwerk Mühleberg einen neuen Produktionsrekord sowie das Kernkraftwerk Gösgen ab Mitte Jahr eine Leistungserhöhung vermeldete. Die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks erreichte 90,9% (2013: 86,1%). Die Lauf- und Speicherkraftwerke produzierten 0,7% weniger Elektrizität als im Vorjahr. Im Sommer stieg die Produktion der Wasserkraftwerke um 0,8%, in den beiden Winterquartalen ergab sich hingegen eine Produktionsabnahme von 2,5%.
Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 56,4%, die Kernkraftwerke zu 37,9% sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 5,7% beteiligt.
Exportüberschuss im Jahre 2014
Bei Importen von 37,4 Mrd. kWh und Exporten von 42,9 Mrd. kWh ergab sich 2014 ein Exportüberschuss von 5,5 Mrd. kWh (2013: Exportüberschuss von 2,4 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal importierte die Schweiz per Saldo 0,7 Mrd. kWh (2013: 1,7 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo 6,2 Mrd. kWh (2013: 4,1 Mrd. kWh).
Quelle
M.B. nach BFE, Medienmitteilung, 16. April 2015