Schweizer Energieverbrauch stieg 1998 um 2,7% – Stromverbrauch um 2,1%
Der gesamte Energie-Endverbrauch der Schweiz stieg 1998 um 2,7% von 825'000 Terajoules (229 Milliarden Kilowattstunden) um 2,7% auf 847'000 TJ (235 Mrd. kWh), nachdem er 1997 noch um 0,6% abgenommen hatte.
Die folgenden Hauptgründe sind gemäss Mitteilung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) für die Erhöhung verantwortlich: Das wieder erstarkte Wirtschaftswachstum (Bruttoinlandproduktion plus 2,1%) und der kräftige Anstieg des Indexes der Industrieproduktion (plus 3,6%), die gemäss Uvek auf eine Konjunkturerholung hinweisen. Ebenfalls zugenommen haben der Bestand an Motorfahrzeugen (plus 2,1%) und die sogenannten Energiebezugsflächen (plus 1,3%). Weniger gross dagegen war der Klimaeffekt: Die Zahl der Heizgradtage stieg zwar um 3,6%, sie liegt damit aber noch immer unter dem langjährigen Mittel. Einen verbrauchsfördernden Effekt hatten auch die stark sinkenden Preise für Erdölprodukte.
Im gleichen Zeitraum kauften die Schweizer Stromkunden 2,1% mehr Strom (im Vorjahr minus 0,2%). Der gesamte Stromverkauf erhöhte sich damit auf 49,6 Mrd. kWh. Dies teilt der Verband Schweizerischer Elektrizitätswerke (VSE) mit. Der Mehrverbrauch entspricht fast dem Stromverbrauch der Stadt Genf während eines Jahres oder einem guten Drittel der Produktion des Kernkraftwerks Mühleberg. Die schweizerischen Kraftwerke erzeugten 0,6% mehr Strom. Mit 60,9 Mrd. kWh erreichten sie das bisher zweithöchste Produktionsergebnis. Der Exportüberschuss sank 1998 deutlich auf 6,0 Mrd. kWh (Vorjahr: 6,8 Mrd. kWh).
Bei der Stromerzeugung erreichten die fünf schweizerischen Kernkraftwerke dank der ausgezeichneten Verfügbarkeit mit 24,3 Mrd. kWh einen neuen Produktionsrekord. Mit 34,3 Mrd. kWh erzeugten die Wasserkraftanlagen mit einem durchschnittlichen Wasserangebot 1,4% weniger Strom als im nassen Vorjahr. Die gesamte Landeserzeugung elektrischer Energie (inklusive konventionellthermische Produktion) betrug im vergangenen Jahr 60,9 Mrd kWh.
Quelle
H.R. nach Uvek, Medienmitteilung vom 25. Mai 1999, und nach VSE, Medienmitteilung vom Juni 1999