Schweizer Energieverbrauch 2019 leicht gestiegen

Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2019 gegenüber dem Vorjahr um 0,3% auf 834’210 Terajoule (TJ) gestiegen. Ein wichtiger Grund dafür ist die im Vergleich zum Vorjahr kühlere Witterung.

17. Juli 2020

Der leichte Anstieg des Endenergieverbrauches um 0,3% gegenüber dem Vorjahr ist laut Bundesamt für Energie (BFE) in erster Linie auf die kühlere Witterung zurückzuführen: Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahm gegenüber dem Vorjahr um 6,1% zu. Zugenommen haben 2019 auch andere Faktoren, welche den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauches bestimmen: Die ständige Wohnbevölkerung (+0,7%), das Bruttoinlandprodukt (+0,9%), der Motorfahrzeugbestand (+0,8%) und der Wohnungsbestand. Effizienzsteigerungen und Substitutionseffekte wirken sich hingegen dämpfend auf das Wachstum des Energieverbrauches aus. Zu den Bestimmungsfaktoren der Energieverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2020).

Verbrauch Energieträger zu Heizzwecken

Der Effekt der kühleren Witterung ist nicht bei alle Energieträgern zu Heizzwecken gleichermassen sichtbar: Der Verbrauch von Erdgas stieg 2019 um 2,6%, derjenige von Heizöl extra-leicht sank hingegen um 2,3% gegenüber dem Vorjahr. Der Elektrizitätsverbrauch nahm ebenfalls ab (-0,8). Diese drei Energieträger machen mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauches aus (2019: 51,5%). Wie im Vorjahr hat die energetische Verwendung von Industrieabfällen um 5,4% zugenommen (Anteil am Endenergieverbrauch 2019: 1,4%). Der Verbrauch von Kohle und von Petrolkoks haben hingegen um 11,2 beziehungsweise 55,6% abgenommen und der Verbrauch von schweren Heizölsorten blieb unverändert auf dem Vorjahresniveau. Der Anteil dieser drei Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch ist sehr gering (

Treibstoffverbrauch blieb unverändert

Der Benzinverbrauch ging leicht zurück (-0,8%), derjenige von Dieselöl blieb hingegen stabil (+0,04%). Wie im Vorjahr nahm der Absatz von Flugtreibstoffen zu (+1,0%). Insgesamt blieb der Treibstoffverbrauch unverändert und lag auf dem Vorjahresniveau (+0,02%). Die fossilen Treibstoffe machen gut einen Drittel (35,3%) am gesamten Endenergieverbrauch aus.

Verbrauchsanstieg bei den erneuerbaren Energien

Die kühlere Witterung wirkte sich auch auf den Verbrauch der erneuerbaren Energieträger zu Heizzwecken aus. Der Verbrauch von Energieholz stieg um 1,1%. Auch die Nutzung von Umgebungswärme mit Wärmepumpen lag 10,2% über dem Vorjahreswert, ebenso der Verbrauch von Fernwärme (+11,2%) und Solarwärme (+1,5%). Der Anteil dieser Energieträger am gesamten Endenergieverbrauch 2019 betrug 9,8% (Energieholz: 4,7%, Umgebungswärme: 2,2%, Fernwärme: 2,6%, Solarwärme: 0,3%).

Die direkte Nutzung von Biogas stieg um 2,7%. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das statistisch unter Gas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauches um 6,0%. Der Anteil des eingespeisten Biogases am gesamten Gasverbrauch betrug 2019 1,1%.

Der Verbrauch der biogenen Treibstoffe nahm gegenüber dem Vorjahr wiederum zu (+3,7%) und deren Anteil am gesamten Absatz von Benzin und Diesel lag 2019 bei 3,7%. Neben der Befreiung der biogenen Treibstoffe von der Mineralölsteuer wirkt sich auch deren Anrechnung als CO2-Kompensationsmassnahme verbrauchssteigernd aus.

Quelle

M.A. nach BFE, Medienmitteilung, 25. Juni 2020

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