Schweizer Energieverbrauch 2010 so hoch wie nie zuvor

Der Gesamtenergieverbrauch der Schweiz ist 2010 gegenüber dem Vorjahr um 4,4% auf den neuen Rekordwert von 911'550 Terajoule (TJ) gestiegen. Wichtigste Gründe dafür waren die deutlich kältere Witterung, die positive Wirtschaftsentwicklung und das anhaltende Bevölkerungswachstum.

23. Aug. 2011

Der Endenergieverbrauch der Schweiz lag im Jahr 2010 mit 911'550 TJ um 4,4% über dem Wert des Vorjahres und deutlich über dem bisherigen Rekordwert aus dem Jahr 2008 (895'250 TJ). Getrieben wurde die Energienachfrage vor allem durch drei Faktoren. So war erstens die Witterung 2010 deutlich kühler als im Vorjahr und die Heizgradtage nahmen gegen 2009 um 12,7% zu. Zweitens zog nach dem Abschwung 2009 im Jahr 2010 die wirtschaftliche Entwicklung wieder an: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) stieg um 2,6%, nachdem es im Vorjahr noch um 1,9% gesunken war. Als dritter Faktor war das anhaltende Bevölkerungswachstum ausschlaggebend. Die ständige Wohnbevölkerung nahm um 1,0% zu und der Motorfahrzeugbestand stieg um 1,6%.

Zunahme bei Brennstoffen, Treibstoffen und Elektrizität

Bei den Brennstoffen Heizöl extra-leicht (+5,5%) und Erdgas (+10,8%) nahm der Verbrauch deutlich zu, während die Treibstoffe insgesamt nur wenig zulegten (+0,6%). Der Absatz von Dieselöl (+3,9%) und Flugtreibstoffen (+5,0%) stieg spürbar an, der Benzinverbrauch hingegen war rückläufig (-3,6%). Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich fort. Eine deutliche Abnahme gab es bei den schweren Heizölsorten (-17,7%). Dagegen nahm die Nutzung von Petrolkoks (+23,3%) zu. Der Elektrizitätsverbrauch stieg um 4,0%, womit der Stromanteil am Gesamtenergiekonsum mit 23,6% auf dem gleichen Wert wie 2009 blieb. Der Atomstromanteil bei der Inlanderzeugung betrug 38%.

Anstieg auch bei den erneuerbaren Energien

Im Jahr 2010 wurden 7,7% mehr Energieholz verbraucht. Auch die Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen stieg mit 21,1% sehr deutlich an, was den anhaltenden Trend zu diesem Heizungssystem unterstreicht. Hohe Zuwachsraten gab es auch bei der Fernwärme (+12,7%), der Nutzung von Solarwärme (+13,5%) und von Biogas (+7,3%). Nach einem starken Rückgang um fast 29% im Vorjahr legten die Biotreibstoffe 2010 wieder um 20,0% zu. Auch die energetische Verwendung von Industrieabfällen (+5,8%) und Kohle (+2,1%) nahmen nach einer rückläufigen Vorjahresentwicklung wieder zu.

Quelle

D.S. nach BFE, Medienmitteilung, 28. Juni, und Gesamtenergiestatistik, August 2011

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