Schweiz: Leichter Anstieg des Stromverbrauchs 2017 und erneut Importüberschuss

Im Jahr 2017 lag der Stromverbrauch in der Schweiz mit 58,5 Mrd. kWh leicht über dem Niveau des Vorjahres (+0,4%). Die Landeserzeugung (nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen) betrug 57,3 Mrd. kWh. Der physikalische Stromimportüberschuss lag bei 5,6 Mrd. kWh.

25. Apr. 2018

Der Landesverbrauch lag 2017 bei 62,9 Mrd. kWh. Nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4,4 Mrd. kWh ergibt sich ein Stromverbrauch von 58,5 Mrd. kWh. Das sind 0,4% oder 244 Millionen kWh (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 48‘800 Haushalten) mehr als 2016 (58,2 Mrd. kWh). Obwohl wichtige Einflussgrössen wie die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung verbrauchssteigernd wirkten, blieb der Stromverbrauch in der Schweiz nahezu stabil. Das Bundesamt für Energie (BFE) führt dies auf eine geringere Anzahl der Heizgradtage sowie Effizienzsteigerungen zurück.

Inländische Elektrizitätsproduktion 2017

Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung) sank 2017 leicht um 0,2% auf 61,5 Mrd. kWh (2016: 61,6 Mrd. kWh). Nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 4,2 Mrd. kWh ergibt sich eine Nettoerzeugung von 57,3 Mrd. kWh. Im dritten und vierten Quartal lag die Landeserzeugung über dem Vorjahreswert (+5,0% resp. +11,8%), im ersten und zweiten Quartal (-8,5% resp. -6,6%) jedoch unter den entsprechenden Vorjahreswerten.

Die Wasserkraftanlagen (Lauf- und Speicherkraftwerke) produzierten 0,9% mehr Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke -3,8%, Speicherkraftwerke +4,9%). Im Sommer 2017 sank die Produktion der Wasserkraftwerke im Vergleich zum Vorjahr um 5,5% (Laufkraftwerke -7,0%, Speicherkraftwerke -3,9%), in den beiden Winterquartalen stieg die Produktion um 10,6% (Laufkraftwerke +2,8% resp. Speicherkraftwerke +15,3%). Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke sank um 3,6% auf 19,5 Mrd. kWh (2016: 20,2 Mrd. kWh). Dies ist vor allem auf ausserordentliche Stillstände des Kernkraftwerks Beznau-1 (ganzjährig) sowie des Kernkraftwerks Leibstadt (mehrere Monate) zurückzuführen. 2017 lag die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks bei 67,1% (2016: 69,4%).

An der gesamten Elektrizitätsproduktion waren die Wasserkraftwerke zu 59,6% (davon Laufkraftwerke 25,9% sowie Speicherkraftwerke 33,7%), die Kernkraftwerke zu 31,7% sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen zu 8,7% beteiligt.

Importüberschuss

Bei physikalischen Importen von 36,5 Mrd. kWh und physikalischen Exporten von 30,9 Mrd. kWh ergab sich 2017 ein Importüberschuss von 5,6 Mrd. kWh (2016: Importüberschuss von 3,9 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal (Winterquartale) importierte die Schweiz per Saldo 8,7 Mrd. kWh (2016: 8,2 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo 3,1 Mrd. kWh (2016: 4,3 Mrd. kWh).

Der Erlös aus den handelsbasierten Stromexporten betrug gemäss den Angaben der Eidg. Zollverwaltung (EZV) 1'544 Mio. Franken (5,06 Rp./kWh). Für die handelsbasierten Stromimporte fielen Ausgaben von 1'761 Mio. Franken an (4,83 Rp./kWh). Somit ergab sich im Jahr 2017 gemäss EZV für die Schweiz ein negativer Aussenhandelssaldo von 217 Mio. Franken.

Quelle

M.B. nach BFE, Medienmitteilung, 20. April 2018

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