Schweiz: Kaliumjodidtabletten bis Mitte Dezember 2004 verteilt
Zwischen Ende November und Mitte Dezember 2004 erhalten alle Haushalte im Umkreis von 20 km rund um die fünf Schweizer Kernkraftwerke neue Kaliumjodidtabletten, wie die Geschäftsstelle Kaliumjodid-Versorgung am 28. Oktober 2004 bekannt gab.
Um die Sicherheit der Bevölkerung im Falle eines schweren Unfalls in einem der Schweizer Kernkraftwerke weiter zu erhöhen, hat der Bundesrat eine Neuordnung der Verteilung der Kaliumjodidtabletten beschlossen. Neu werden die Tabletten in den beiden Zonen 1 und 2 (bis 20 km um ein Kraftwerk) an die Haushalte verteilt. Vor 10 Jahren war dies nur in der Zone 1 (bis 5 km Umkreis) der Fall gewesen. Die Produktion der Tabletten ist im August dieses Jahres angelaufen. Somit erhalten bis Mitte Dezember rund 1,2 Mio. Einwohner die Tabletten und Informationsmaterialien per Post zugesandt.
Jedes Haushaltsmitglied - egal ob Kind oder Erwachsener - erhält eine Tablettenpackung à 2 x 6 Tabletten. Es werden doppelt so viele Tabletten verteilt, als im Katastrophenfall benötigt. So kann im Alarmfall eine direkte Nachbarschaftshilfe erfolgen, falls Mitbewohner ihre Tabletten nicht mehr finden. Die Packungen dürfen jedoch erst im behördlich angeordneten Notfall geöffnet und die Tabletten eingenommen werden. Auch in Bezug auf die Entsorgung der vor rund zehn Jahren verteilten und mittlerweile abgelaufenen Kaliumjodidtabletten konnte eine einfache Lösung gefunden werden: Wer noch alte blaue Packungen hat, kann diese am nächsten Postschalter abgeben oder sie ohne Adresse und Frankierung in den Briefeinwurf der Postfiliale werfen.
Neben den privaten Haushalten werden in der zweiten Jahreshälfte 2005 rund 90'000 Firmen und öffentliche Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen oder Behörden in den betroffenen Gemeinden mit Grosspackungen der Kaliumjodidtabletten versorgt.
Quelle
D.S. nach Geschäftsstelle Kaliumjodid-Versorgung, 28. Oktober 2004