Schweiz: Genfer Kernenergie-Startup Transmutex hat über CHF 20 Mio. in A2-Finanzierungsrunde beschafft
Das in Genf ansässige Schweizer Kernenergie-Startup Transmutex in einer A2-Finanzierungsrunde über CHF 20 Mio. aufgenommen, um sein subkritisches Kernenergiesystem weiterzuentwickeln und zu vermarkten.
Transmutex entwickelt mit dem TMX-Start ein beschleuniger-getriebenes, unterkritisches Kernenergiesystem, das kohlenstoffarme Grundlast-Energie liefern soll. Als Brennstoff kommt beispielsweise Thorium zum Einsatz, es können aber auch langlebige Bestandteile radioaktiver Abfälle genutzt und in kurzlebigere Stoffe umgewandelt (transmutiert) werden.
Die Ende Januar 2024 zu Ende gegangene A2-Finanzierungsrunde von Transmutex haben die beiden in New York ansässigen, erfahrenen Risikokapitalunternehmen Union Square Ventures und Steel Atlas geleitet. Diese seien von «einem Konsortium neuer und bestehender Investoren» unterstützt worden. Die aufgebrachten über CHF 20 Mio. sollen für die Erweiterung des Teams an technischen Experten und Support-Personal am Genfer Hauptsitz von Transmutex verwendet werden. Zudem steht eine Expansion an: «Mit unserer Investition arbeiten wir direkt mit Transmutex zusammen, um das richtige Partnerland für die neue internationale Forschungs- und Entwicklungseinrichtung zu finden und auszuwählen», erklärt Talal Attieh, Partner bei Steel Atlas. «Diese Einrichtung wird als Zentrum für eine globale technische Plattform dienen, deren Ziel es sein wird, die Einführung dieser neuen Technologie weltweit zu beschleunigen.» Tansmutex arbeite mit hochrangigen Regierungsinstitutionen auf der ganzen Welt zusammen, «um die Möglichkeit zu prüfen, eine internationale Koalition zu bilden, um die Entwicklung und den Bau der ersten Anlage ihrer Art zu beschleunigen», so das Unternehmen. Gemäss Medienberichten betragen die Kosten einer solchen 300-MW-Anlage geschätzte USD 2 bis 3 Mrd.
Wissens- und Technologietransfer von Schweizer Hochschulen zur Industrie
Gemäss Transmutex haben Partnerschaften mit führenden Institutionen wie der EPF Lausanne und dem Paul Scherrer Institut (PSI) zu einer kürzeren Entwicklungszeit der Hauptbestandteile des Systems beigetragen. Beispielsweise sei die Forschung an beschleuniger-getriebenen Systemen in der Schweiz am Cern und PSI in den späten 1990er- und früher 2000er-Jahren durchgeführt worden. Über eine Zusammenarbeit und einen Wissens- und Technologietransfer konnte Transmutex von diesen Grundlagen für seine weitere Arbeit profitieren. «Diese Partnerschaft unterstreicht die wesentliche Rolle der wissenschaftlichen Forschung als treibende Kraft für Anwendungen und Fortschritte in der Praxis. Sie ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Grundlagenforschung auch praktische Lösungen für globale Herausforderungen bieten kann», äusserte sich ein Vertreter des Cern.
Transmutex habe bei der Entwicklung der Auslegung seines Kernenergiesystems einen Software-First-Ansatz gewählt. «Dieser Ansatz hat nicht nur die Kapitaleffizienz erhöht, sondern auch zur Entwicklung einer erstklassigen Monte-Carlo-Software für die Hochenergiephysik sowie einem digitalen Zwilling für industrielle Prozesse geführt, der auf validierter Software der eidgenössisch-technischen Hochschule EPF Lausanne basiert», so das Unternehmen. Man habe in den letzten Jahren die Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit der Software verbessert, was eine schnelle, iterative Weiterentwicklung der Auslegung des Systems ermögliche.
Quelle
B.G. nach Transmutex, Medienmitteilung via prnewswire.com, 29. Januar 2024