Schweiz: 2008 mit Rekord-Stromverbrauch
Der Elektrizitätsverbrauch der Schweiz hat im Jahr 2008 den neuen Rekordwert von 58,7 Mrd. kWh erreicht. Die einheimischen Kraftwerke erzeugten 67,0 Mrd. kWh. Davon haben die Schweizer Kernkraftwerke mit 26,1 Mrd. kWh rund 39% der Stromproduktion abgedeckt.
Der schweizerische Elektrizitätsverbrauch stieg im Jahr 2008 um 2,3% auf 58,7 Mrd. kWh (Landesverbrauch nach Abzug von Übertragungs- und Verteilverlusten). Der Stromverbrauch nahm im ersten Halbjahr 2008 um 4,1% zu und lag insbesondere im 2. Quartal mit 5,1% deutlich über dem Vorjahreswert. Im zweiten Halbjahr lag der Verbrauch mit 0,4% Zuwachs hingegen nur geringfügig über dem Wert des Vorjahres. Die markante Zunahme des Elektrizitätsverbrauchs hatte zur Folge, dass in den beiden Winterquartalen (1. und 4. Quartal) mehr Elektrizität aus dem Ausland importiert werden musste als in den entsprechenden Vorjahresquartalen. Zudem wurde in den beiden Sommerquartalen (2. und 3. Quartal) gegenüber dem Vorjahr weniger Strom exportiert.
Zum Anstieg des Elektrizitätsverbrauchs trugen 2008 unter anderem das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (+1,6%), die kältere Witterung und die Zunahme der mittleren Wohnbevölkerung der Schweiz (+1,2%) bei. Zudem war das Jahr 2008 ein Schaltjahr, was eine Steigerung des Elektrizitätsverbrauchs von 0,3% bewirkte.
Überdurchschnittliche Produktionsverhältnisse für die Wasserkraft
Die Elektrizitätsproduktion des gesamten schweizerischen Kraftwerkparks stieg 2008 um 1,6% auf 67,0 Mrd. kWh (vor Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen). Nach dem Rekordjahr 2001 ist dies das zweithöchste jemals erzielte Produktionsergebnis. In allen Quartalen des Jahres 2008 lag die Inlanderzeugung über dem entsprechenden Vorjahreswert.
Die Wasserkraftanlagen erzeugten bei überdurchschnittlichen Produktionsverhältnissen 3,3% mehr Elektrizität als im Vorjahr. Bei den Laufkraftwerken betrug die Zunahme 0,8% und bei den Speicherkraftwerken 5,3%. Während sich die Erzeugung der Wasserkraftwerke in den beiden Winterquartalen (1. und 4. Quartal) gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig erhöhte (+0,2%), verzeichneten die beiden Sommerquartale (2. und 3. Quartal) eine Produktionszunahme von +5,3%.
Hohe Zuverlässigkeit der Schweizer Kernkraftwerke
Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke sank um 0,8% auf 26,1 Mrd. kWh (2007: 26,3 Mrd. kWh), dem dritthöchsten jemals registrierten Wert. Einen neuen Produktionsrekord stellte das Kernkraftwerk Mühleberg mit 3,088 Mrd. kWh auf. Die hohe Arbeitsausnutzung der fünf Schweizer Kernkraftwerke hat mit 92,7% erneut ihre Zuverlässigkeit und ihre effiziente Stromproduktion unter Beweis gestellt.
Am gesamten Elektrizitätsaufkommen waren die Wasserkraftwerke zu 56,1%, die Kernkraftwerke zu 39,0% sowie die konventionell-thermischen und anderen Anlagen zu 4,9% beteiligt.
Exportüberschuss auf Basis des Kalenderjahres
Während fünf Monaten des Jahres 2008 überstieg die Landeserzeugung den Inlandbedarf. Für das ganze Jahr ergab sich bei Importen von 50,3 Mrd. kWh und Exporten von 51,4 Mrd. kWh ein Exportüberschuss von 1,1 Mrd. kWh (2007: 2,1 Mrd. kWh).
Quelle
M.B. nach BFE, Medienmitteilung, 15. April 2009
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