Schweden: Öffentliche Anhörung für Tiefenlager gestartet
Die Swedish Radiation Safety Authority (SSM) führt bis Ende Oktober 2014 eine öffentliche Anhörung zu den Tiefenlager-Plänen der Svensk Kärnbränslehantering AB (SKB) durch. Die SKB will in Forsmark das schwedische Tiefenlager für den hochaktiven ausgedienten Kernbrennstoff bauen.
Die SKB gab im Juni 2009 die Wahl des Standorts Forsmark für das schwedische Tiefenlager für den hochaktiven ausgedienten Kernbrennstoff bekannt und reichte im März 2011 das entsprechende Baugesuch bei der SSM ein. Diese widmet sich seither der Überprüfung des Gesuchs. Die nun bis am 31. Oktober 2014 durchgeführte öffentliche Anhörung ist Teil der Überprüfung. Schlussendlich wird die schwedische Regierung entscheiden, ob das Tiefenlager gebaut werden kann. Sofern alles nach Plan verläuft, wird das geologische Tiefenlager laut SKB den Betrieb im Jahr 2023 aufnehmen. Es soll in knapp 500 m Tiefe im kristallinen Gestein entstehen und die ausgedienten Brennelemente aus allen Kernkraftwerken Schwedens aufnehmen.
Forsmark gehört zur Gemeinde Östhammar und liegt rund 140 km nördlich von Stockholm an der Ostsee. Dort stehen die drei Kernkraftwerksblöcke Forsmark-1, -2 und -3 in Betrieb. Die Mehrheit der Bevölkerung von Östhammar steht hinter dem geplanten Tiefenlager. In Meinungsumfragen aus dem Jahr 2008 haben sich rund drei Viertel der Einwohner für das Tiefenlager für hochaktive Brennelemente in ihrer Region ausgesprochen. Während rund 20 Jahren hatte die SKB Untersuchungen in weiten Teilen des Landes und Studien in acht Gemeinden durchgeführt. In den letzten sieben Jahren konzentrierte sie sich auf die beiden Gemeinden Östhammar und Oskarshamn. In der Endausscheidung unterlag Oskarshamn, südlich von Stockholm, wo die Bevölkerung einem Tiefenlager ebenfalls mehrheitlich positiv gegenübergestanden wäre.
Quelle
D.S. nach NucNet, 29. April 2014