Schweden: Fortschritte bei den SMR-Projekten von Kärnfull Next
Das schwedische Projektentwicklungsunternehmen Kärnfull Next treibt seine Planungen und Machbarkeitsstudien für den Bau von kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) in Südschweden weiter voran. In den Gemeinden Karlshamn, Motala und Valdemarsvik wurden potenzielle Standorte im Rahmen des SMR-Programms Re:Firm South von Kärnfull Next identifiziert, die einen SMR aufnehmen könnten.

In Schweden laufen mehrere Aktivitäten zur Einführung von SMRs. Bereits seit 2022 führt Kärnfull Next in mehreren schwedischen Gemeinden Standortauswahl- und Machbarkeitsstudien zum Bau von SMRs durch. Zudem fördert die schwedische Regierung den Ausbau der fossilfreien Stromerzeugung. Dies umfasst auch finanzielle Unterstützung für Gemeinden bei Studien zur Abklärung der Eignung für neue Kernkraftwerksprojekte wie einen SMR. Im Auftrag der Regierung vergab die schwedische Umweltschutzbehörde (Naturvårdsverket) im Herbst 2024 SEK 10 Mio. (knapp CHF 1 Mio.) an elf Gemeinden, um Pilotprojekte zu unterstützen. Weitere Mittel sollen Anfang 2025 verteilt werden. Dies hielt Carl Berglöf, der Kernenergiekoordinator der schwedischen Regierung in einem Bericht fest. Die Mittel sollen dazu beitragen, in den Gemeinden Voraussetzungen zu schaffen, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und die Rahmenbedingungen für die Errichtung neuer Kernenergieanlagen zu verbessern.
Abklärungen in der Gemeinde Karlshamn
In Karlshamn lancierte Kärnfull Next eine detaillierte Machbarkeitsstudie, um technische, ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte eines möglichen SMR-Projekts zu bewerten. Bereits 2024 hatte die südschwedische Region Blekinge, in der Karlshamn liegt, selbst eine Standortanalyse vorgenommen und das Gebiet als eines der vielversprechendsten Gebiete des Landes für die Errichtung eines SMR identifiziert. Laut Carl Berglöf zählt Karlshamn zu den zehn besten Standorten Schwedens für neue Reaktoren. Die Gemeinde verfügt über eine bestehende Energieinfrastruktur mit Netzanschluss und beherbergt eine stromintensive Industrie. Zudem hat Karlshamn Finanzmittel von der schwedischen Umweltschutzbehörde erhalten. Kärnfull Next konnte auf den Erkenntnissen der Standortanalyse aufbauen und bereits zwei Grundstücke in Karlshamn identifizieren, die weiter im Rahmen der Machbarkeitsstudie untersucht werden.
Abklärungen in den Gemeinden Motala und Valdemarsvik
In Motala untersucht Kärnfull Next ebenfalls das Potenzial für den Einsatz von SMRs. Die Stadt ist eine von mehreren Gemeinden in der Region Östergötland, die bereits eine Regierungsförderung erhalten hat. Motala besitzt laut Kärnfull Next eine gut ausgebaute Infrastruktur und ist offen für neue Kernkraft.
In Valdemarsvik schloss Kärnfull Next ein Abkommen mit den Landbesitzern, um Flächen für SMRs zu sichern. Die Planungen sehen den Bau eines SMR-Parks mit vier bis sechs SMRs im Ortsteil Målma vor. Das Ziel der laufenden Arbeiten ist laut Kärnfull Next das Sicherstellen einer effizienten Planung des SMR-Parks unter Berücksichtigung technischer, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und regulatorischer Aspekte.
Quelle
B.G. nach Kärnfull Next, Medienmitteilungen, 18., 21., und 24. Februar 2024; Carl Berglöf, Zwischenbericht zum Stand neuer Kernenergieprojekte, 30. Januar 2025
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