Schweden: Forsmark und Ringhals streben 80 Jahre Betrieb an

Die Eigentümer der schwedischen Kernkraftwerke Forsmark und Ringhals haben einen Richtungsentscheid getroffen. Die Betriebsdauer der Reaktoren soll von 60 auf 80 Jahre verlängert werden. Die Freigabe für die dafür nötigen Investitionen wird nach einer umfassenden Untersuchung gefällt.

24. Juni 2024
Kernkraftwerk Forsmark
Das schwedische Kernkraftwerk Forsmark.
Quelle: Elin Bergqvist & Vattenfall

Die Eigentümer von Forsmark und Ringhals haben einen Richtungsentscheid zur Verlängerung der Betriebsdauer der fünf Kernkraftwerkseinheiten von 60 auf 80 Jahre getroffen. Eine noch ausstehende Investitionsentscheidung vorausgesetzt, erlaubt dies einen Betrieb bis in die 2060er-Jahre hinein. «Die durchgeführte Vorstudie zeigt, dass es sozioökonomisch effizient ist, bereits getätigte Investitionen zu nutzen, die zu einem kohlenstoffarmen Stromsystem beitragen. Die Verlängerung der Betriebszeit bestehender Reaktoren zieht keine komplexen Genehmigungsverfahren nach sich und wir glauben auch, dass die zusätzlichen radioaktiven Abfälle innerhalb des Atommüll-Entsorgungssystems aus bestehenden Reaktoren untergebracht werden können», sagt Björn Linde, CEO von Forsmark Kraftgrupp AB und Ringhals AB.

Mit einer Verlängerung der Betriebsdauer um 20 Jahre könnten die fünf Einheiten insgesamt 800 TWh an fossilfreiem Strom liefern, was dem Stromverbrauch in Schweden während sechs Jahren entspricht. Eine umfassende Untersuchung soll als Grundlage für den Investitionsentscheid dienen. Diese wird «u.a. detailliertere Kostenberechnungen und eine Analyse der festgestellten Risiken in Bezug auf Fachwissen und Lieferanten umfassen», schreibt Vattenfall. Die meisten der erforderlichen Investitionen in der Höhe von umgerechnet CHF 3,4 bis 4,2 Mrd. sollen in den 2030er-Jahren getätigt werden. Zu den technischen Voraussetzungen einer Betriebsverlängerung gehören gemäss Vattenfall Wartung, Modernisierung oder Austausch von Komponenten wie Turbinen, Kondensatoren und Generatoren sowie die Modernisierung von Steuerungs- und Überwachungssystemen. Investitionen seien auch in Schaltanlagen und Stromleitungen, Betriebsgebäude und andere Infrastruktur erforderlich.

Die Siedewassereinheiten Forsmark-1, -2 und -3 nahmen in den Jahren 1980, 1981 und 1985 ihren Betrieb auf und besitzen eine jährliche Produktionskapazität von insgesamt rund 25 TWh Strom. Die Eigentümer der Forsmark Kraftgrupp AB sind Vattenfall mit 66%, Mellansvensk Kraftgrupp mit 25,5% und Sydkraft/Uniper mit 8,5%. Die Druckwassereinheiten Ringhals-3 und -4 gingen 1980 und 1982 in Betrieb und liefern jährlich fast 17 TWh Strom. Die Eigentümer von Ringhals AB sind Vattenfall mit 70,44% und Sydkraft/Uniper mit 29,56%.

Quelle

B.G. nach Vattenfall, Medienmitteilung, 17. Juni 2024

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