Saudi-Arabien: Assystem für Unterstützung bei Standortauswahl ausgewählt
Das französische Ingenieurunternehmen Assystem hat nach einem internationalen Bieterverfahren von der King Abdullah City for Atomic and Renewable Energy (Kacare) den Auftrag erhalten, Standortcharakterisierungen und Auswirkungsanalysen für Saudi-Arabiens erstes Kernkraftwerk vorzunehmen.
Nach Angaben der Assystem beinhalten ihre Dienstleistungen für Saudi-Arabien einerseits Standortcharakterisierungen, darin inbegriffen sind Geologie- und Erdbebenanalysen. Das Unternehmen wird andererseits die Auswirkungen eines Kernkraftwerks auf Umwelt, Demographie und das Stromnetz untersuchen. Die Analysen werden helfen, den geeignetsten Standort für Saudi-Arabiens erstes Kernkraftwerk zu finden. Sie liefern zudem wichtige technische Details, die bei der Wahl der Reaktortechnologie zu Hilfe gezogen werden können, so das Unternehmen. Die Dienstleistungen der Assystem sollen innerhalb von 18 Monaten durchgeführt werden.
Die Assystem kann nach eigenen Angaben eine langjährige Expertise im Nuklearsektor vorweisen. Das Unternehmen ist unter anderem in Saudi-Arabien mit ihrem Tochterunternehmen Assystem Radicon präsent. Es hat des Weiteren Russland über das in der Türkei tätige Tochterunternehmen Assystem Envy bei der Beurteilung des türkischen Standorts Akkuyu unterstützt, auf dem seit April 2018 der erste Block russischer Bauart gebaut wird.
Die Regierung Saudi-Arabiens gab im Sommer 2017 bekannt, sie plane, Strom aus Kernkraftwerken in den Strommix des Landes aufzunehmen. Das Land deckt seinen Strombedarf derzeit hauptsächlich mit Öl- und Gaskraftwerken. Im Sinne einer geplanten Diversifizierung des Strommix sieht das Land in den nächsten 20 Jahren unter anderem den Bau von 16 Kernkraftwerken vor. Saudi-Arabien hat vor diesem Hintergrund Kooperationsvereinbarungen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie mit Argentinien, China, Frankreich, Russland und Südkorea geschlossen.
Quelle
M.B. nach Assystem, Medienmitteilung, 3. Juli 2018