Russland und Japan schliessen Nuklearabkommen
Russland und Japan wollen im Bereich der friedlichen Nutzung der Kernenergie zusammenarbeiten. Sergei Kirijenko, Leiter der föderalen russischen Agentur für Atomenergie (Rosatom), und Hirofumi Nakasone, japanischer Aussenminister, haben am Rande eines Arbeitsbesuchs des russischen Ministerpräsidenten, Wladimir Putin, in Japan ein bilaterales Abkommen unterzeichnet.
Das Regierungsabkommen bildet den rechtlichen Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit und deckt mehrere Bereiche ab: Erschliessung russischer Uranvorkommen, Bau und Betrieb von Leichtwasserreaktoren, Behandlung und Entsorgung radioaktiver Abfälle, Kontrolle der nuklearen Sicherheit und Umwelt sowie Erforschung und Nutzung von Radioisotopen.
Versorgung Japans mit Kernbrennstoff
Eines der Hauptprojekte ist der mögliche Bau eines Lagers für schwach angereichertes Uran in Japan durch die japanische Toshiba und die russische Atomenergoprom. Zu diesem Zweck ist die Gründung eines Joint Venture geplant. Der Bau des Lagers soll Japan eine stabile Versorgung mit russischem Kernbrennstoff sichern. Laut Kirijenko wird das Abkommen den Weg für weitere Vereinbarungen im Bereich der friedlichen Nutzung der Kernenergie ebnen.
An der Pressekonferenz erklärte Kirijenko zudem, dass das International Uranium Enrichment Center für schwach angereichertes Uran in Angarsk in der Nähe von Irkutsk in Sibirien als erste Anreicherungsanlage Russlands bald der Kontrolle der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) unterstellt wird.
Das japanisch-russische Regierungsabkommen läuft offiziell während 25 Jahren, ist jedoch tatsächlich unbeschränkt in Kraft, sofern es keine Partei kündigt. Beide Parlamente müssen es noch ratifizieren.
Quelle
M.A. nach Rosatom, Medienmitteilungen, 12. und 13. Mai 2009