Russland und Indien unterzeichnen Aktionsplan für neue Kernkraftwerke
Russland und Indien haben vereinbart, bei einem indischen Neubauprojekt mit sechs russischen Kernkraftwerkseinheiten auf einen stärkeren Einbezug indischer Zulieferer hinzuarbeiten. Ein entsprechender Aktionsplan ist im Rahmen des 19. bilateralen Gipfels der beiden Staaten in Neu-Delhi unterzeichnet worden.
Alexej Lichatschew, Leiter des russischen Nuklearkonzerns Rosatom, und Kamlesh Vyas, Vorsitzender des indischen Department of Atomic Energy, haben am 5. Oktober 2018 eine Vereinbarung unterzeichnet, wonach bei einem gemeinsamen Neubauprojekt die indische Industrie vermehrt einbezogen werden soll. Im Rahmen dieses Projekts sollen an einem noch zu bestimmenden Standort sechs Reaktorblöcke der russischen WWER-Baureihe gebaut werden. Weiter umfasst der Aktionsplan die Absicht der beiden Länder, ihre Zusammenarbeit bei Kernenergieprojekten in Drittstaaten und bei innovativen Nukleartechnologien zu vertiefen.
Am indischen Standort Kudankulam stehen heute zwei Einheiten des russischen Typs WWER-1000 in Betrieb und zwei weitere baugleiche Einheiten im Bau. Eine dritte Phase mit zwei zusätzlichen Blöcken ist in Planung. Lichatschew sagte am Gipfel, sein Unternehmen rechne «in der nahen Zukunft» mit Baustarts an einem weiteren Standort, und dass dabei im Rahmen des «Make in India»-Programms von Premierminister Narendra Modi verstärkt indische Firmen zum Zug kommen sollen. In einem gemeinsamen Statement nach dem bilateralen Gipfel liessen der russische Präsident Wladimir Putin und Modi verlauten, die Zusammenarbeit der beiden Länder im zivilen Nuklearsektor sei ein wichtiger Bestandteil ihrer strategischen Partnerschaft, die zu Indiens Versorgungssicherheit und zur Einhaltung seiner Klimaschutzverpflichtungen im Rahmen des Pariser Abkommens beitrage.
Quelle
M.R. nach WNN, 5. Oktober 2018