Russland und Bangladesch verstärken nukleare Zusammenarbeit

Der russische Staatskonzern Rosatom und die Regierung von Bangladesch haben eine Reihe von Dokumenten unterzeichnet, welche die bestehende bilaterale Zusammenarbeit bei der Nutzung der Kernenergie für friedliche Zwecke weiter verstärken. Russland baut derzeit in Rooppur das erste Kernkraftwerk von Bangladesch.

26. März 2020

Anlässlich eines Treffens des Generaldirektors der Rosatom Alexej Lichatschew mit Bangladeschs Premierministerin Scheich Hasina Wajed in der Hauptstadt Dhaka wurde die bilaterale Zusammenarbeit beider Länder im Bereich der Kernenergie diskutiert. Lichatschew traf sich ebenfalls mit dem bangladeschischen Aussenminister Abulkalam Abdul Momen und dem Minister für Wissenschaft und Technologie Yafesh Osman.

Die Parteien unterzeichneten ein Protokoll zur Änderung des zwischenstaatlichen Abkommens zwischen den Regierungen Russlands und Bangladeschs über den Bau von Kernkraftwerken in Bangladesch. Das neue Protokoll ermöglicht es Bangladesch, auf die Unterstützung der Rosatom bei Betrieb, Wartung und Nachrüstung der Kernkraftwerkseinheiten Rooppur-1 und -2 langfristig zu zählen. Zudem wird die Rosatom im Rahmen des Anlagenbetriebs Ausrüstung, Verbrauchsmaterialien, Ersatzteile und Schulung der Wartungsteams übernehmen. Laut Rosatom kann das Unternehmen das Kernkraftwerk Rooppur während seines gesamten Lebenszyklus warten und nachrüsten.

Ausserdem unterzeichneten die Rosatom-Tochter TVEL JSC und die staatliche Bangladesh Atomic Energy Commission (BAEC) mehrere Anhänge zum Vertrag über die Lieferung von Kernbrennstoff für Rooppur. Der Vertrag gilt bis zum Ende der Betriebsdauer beider Einheiten.

Am 2. November 2011 hatten Russland und Bangladesch ein zwischenstaatliches Abkommen zum Bau des ersten Kernkraftwerks in Bangladesch unterzeichnet. Die BAEC und die russische JSC Atomstroiexport einigten sich am 25. Dezember 2015 über den Bau von zwei russischen Kernkraftwerkseinheiten am Standort Rooppur im Bezirk Pabna, nordwestlich von Dhaka. Als Referenzblöcke dienen Nowoworonesch-II-1 und -2 des Typs WWER-1200/392M. Erster Beton für Rooppur-1 wurde im November 2017 gegossen. Rooppur-2 steht seit Juli 2018 offiziell in Bau. Die Inbetriebnahme ist 2023 und 2024 geplant.

Quelle

M.A. nach Rosatom, Medienmitteilung, 18. März 2020

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