Russland: schwimmendes Kernkraftwerk erreicht Zielort

Russlands erstes schwimmendes Kernkraftwerk, die Akademik Lomonosow, ist in ihrem Zielhafen Pewek auf der Halbinsel Tschukotka eingetroffen.

12. Sep. 2019
Die Akademik Lomonosow – das erste schwimmende Kernkraftwerk Russlands – nähert sich seinem Zielhafen Pewek auf der Halbinsel Tschukotka.
Die Akademik Lomonosow – das erste schwimmende Kernkraftwerk Russlands – nähert sich seinem Zielhafen Pewek auf der Halbinsel Tschukotka.
Quelle: Rosenergoatom

Nachdem die erste Brennstoffbeladung Anfang Oktober 2018 abgeschlossen worden war, wurde die Akademik Lomonosow von Murmansk knapp 5000 km zu ihrem Zielhafen in Pewek abgeschleppt, was 18 Tage dauerte. Sie wurde von einem Eisbrecher und zwei Schleppern begleitet. Laut des russischen Staatskonzerns Rosatom befindet es sich nun vor der Küste von Pewek vor Anker, und wird nächstens an einem eigens gebauten Kai dauerhaft vertaut.

Die Akademik Lomonosow ist das erste Schiff einer mit kleinen Druckwasserreaktoren ausgerüsteten Flotte, die entlegene und aride Gebiete Russlands mit Energie, Wärme und entsalztem Wasser versorgen können. Das 21’000-Tonnen-Schiff verfügt über zwei Druckwasserreaktoren des russischen Typs KLT-40S, die eine elektrische Leistung von je 35 MW bereitstellen, was den Strombedarf einer Stadt mit rund 200’000 Einwohnern deckt. Sie soll Ende 2019 den kommerziellen Betrieb aufnehmen.

Ende Juni 2019 hatte die russische Nuklearaufsichtsbehörde Rostechnadsor der Rosenergoatom JSC eine Betriebsbewilligung über zehn Jahre für die Akademik Lomonosow erteilt.

Die Rosenergoatom erklärte, die Akademik Lomonosow werde dazu dienen, Kapazitätsverluste auszugleichen, wenn das Kernkraftwerk Bilibino zu Beginn des nächsten Jahrzehnts endgültig stillgelegt werde. Bilibino – das kleinste und nördlichste in Betrieb stehende Kernkraftwerk der Welt – verfügt über drei wassergekühlte, graphitmoderierte Kernkraftwerksblöcke mit je 11 MW Leistung. Eine identische Einheit, Bilibino-1, wurde im Januar 2019 endgültig stillgelegt.

Quelle

M.A. nach Rosenergoatom, Medienmitteilung, 9. September 2019

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