Russland: Nuklearindustrie in Staatsholding vereinigt
Die gesamte zivile russische Atomwirtschaft – Bau und Betrieb von Kernkraftwerken sowie der Brennstoffkreislauf – soll einer staatlich kontrollierten Holding-Gesellschaft unterstellt werden. Anfang Februar 2007 hat Präsident Wladimir Putin das dafür nötige Gesetz in Kraft gesetzt.
Die Wirkung des neuen Gesetzes entspricht de facto der Wiederherstellung des früheren sowjetischen Ministeriums für mittleren Maschinenbau (Minsredmasch), das damals für kerntechnische Einrichtungen zuständig war. Bereits vor einem Jahr hatte Putin diesen Schritt angekündigt - gemeinsam mit Plänen zum massiven Ausbau der Kernenergie in Russland.
Dies hat eine massive Verstärkung des staatlichen Einflusses zur Folge. Unter dem Holdingdach werden - am Ende der über ein Jahr dauernden Reorganisation - nicht nur sämtliche von der russischen föderalen Agentur für Atomenergie (Rosatom) kontrollierten Strukturen vereinigt. Mittels Kooperationsverträgen sollen zudem unabhängige Firmen wie Bergbaugesellschaften mit Uranminen, die teilweise in anderen GUS-Staaten liegen, eingebunden werden.
Die Zusammenfassung der russischen Nuklearindustrie erfolgt vor dem Hintergrund des erwarteten Aufschwungs der Kernenergie in Russland und weltweit. Angestrebt wird ein Anteil von 20% auf dem nuklearen Weltmarkt.
Quelle
D.S. nach NucNet, 6. Februar 2007