Russland: Leningrad-II-2 erstmals kritisch

Im Reaktor der russischen Kernkraftwerkseinheit Leningrad-II-2 ist am 1. September 2020 erstmals eine sich selbsterhaltende Kettenreaktion abgelaufen.

3. Sep. 2020

Der russische Staatskonzern Rosatom sagte, dass Leningrad-II-2 nun einer Reihe von physikalischen Tests unterzogen wird, bevor die Nuklearaufsichtsbehörde Rostechnadsor eine schrittweise Erhöhung der Leistung genehmigt. Die Einheit soll gemäss Rosatom noch 2021 in den kommerziellen Betrieb überführt werden.

Leningrad-II-2 ist eine Druckwasserreaktoreinheit vom modernen Typ WWER-1200/V-491. Der Typ zählt zur sogenannten AES-2006-Reihe. Die Auslegung erfüllt alle internationalen Sicherheitsanforderungen von Reaktoren der sogenannten Generation III+. Derzeit werden drei Blöcke dieses Typs in Russland und zwei in Weissrussland gebaut. Baupläne für weitere Anlagen gibt es neben Russland derzeit noch in Finnland.

Durch die baldige Inbetriebnahme von Leningrad-II-2 wird der russische Kraftwerkspark der Generation III+ auf vier erhöht. Die drei anderen sind Leningrad II-1, Nowoworonesch-II-1 und Nowoworonesch-II-2.

Laut Statistik der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) sind derzeit in Russland 38 Kernkraftwerkblöcke im kommerziellen Betrieb und vier in Bau (einschliesslich Leningrad-II-2). Im Jahr 2019 betrug der Atomstromanteil rund 20%.

Quelle

M.A. nach Rosatom, Medienmitteilung, 1. September 2020

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