Russland: Kugelhaufenreaktor-Projekt macht Fortschritte
Ein Schlüsselprojekt in der Reaktorentwicklung am Moskauer Kurchatow-Institut tritt in eine neue Phase.
Russische Spezialisten haben mit dem südafrikanischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) Eskom ein Abkommen für die nächste Versuchsphase mit dem modularen Kugelhaufenreaktor (pebble bed modular reactor, PBMR) geschlossen. Vorausgegangen war ein eigentlicher Durchbruch im PBMR-Versuchsprogramm: Ein massstäblich verkleinertes Modell des Ring-Kerns eines PBMR hat am 17. Juni 1999 die Kritikalität erreicht. Die zweite Experimentierphase wird sich auf das Ausmessen der neutronischen und physikalischen Eigenschaften des Kerns konzentrieren. Eingeschlossen dabei sind Reaktivitätseffekte und die Wirksamkeit von Regeleinrichtungen.
Am Kurchatow-Institut werden seit 1981 die zwei Versuchseinrichtungen ASTRA und GROG für die Ermittlung der neutronischen und physikalischen Eigenschaften von gasgekühlten Hochtemperaturreaktoren verwendet. Neben dem PBMR verfolgt das Institut mit dem GT-MHR (gas turbine modular helium reactor) ein weiteres Hochtemperatur-Reaktor-Projekt.
Quelle
H.K. nach NucNet vom 3. August 1999