Russland: erster Beton für Leningrad-7 gegossen
Am 14. März 2024 ist im Nordwesten Russlands, am Kernkraftwerksstandort Leningrad-II, der erste sicherheitsrelevante Beton für Leningrad-II-3 (auch Leningrad-7 genannt) gegossen worden. Die dritte Kernkraftwerkseinheit an diesem Standort ist ebenfalls ein Druckwasserreaktor der Generation III+ des Typs WWER-1200 mit einer elektrischen Leistung von 1200 MW.
Den Startschuss zur Hauptbauphase und damit zum Giessen des ersten sicherheitsrelevanten Betons für Leningrad-II-3 gab der russische Präsident Wladimir Putin per Videokonferenz am 14. März 2024. Der Reaktor des russischen Typs WWER-1200 hat eine geplante Betriebsdauer von 60 Jahren mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere 20 Jahre. «Die Arbeiten zum Betonieren des Fundaments des Reaktorgebäudes von Leningrad-7 – von dessen Qualität die Festigkeit und Haltbarkeit des Gebäudes, die Integrität seiner Strukturen sowie die Zuverlässigkeit des weiteren Betriebs der Reaktorsysteme und -ausrüstungen abhängen – werden rund um die Uhr durchgeführt», liess Rosatom verlauten und ergänzte: «Um eine Platte von 2100 Quadratmetern zu betonieren, benötigen die Bauarbeiter fast 5,5 Tausend Kubikmeter Betonmischung.» Das gesamte Fundament des Reaktorgebäudes werde diesen Sommer fertiggestellt. Danach werde mit dem Bau der inneren und äusseren Hülle des Reaktorgebäudes, dem Bau der Fussböden und der Installation der Ausrüstung begonnen.
Russland will Kernenergieanteil erhöhen
In seiner Rede äusserte sich Wladimir Putin auch zu den Ausbauplänen Russlands: «Bis 2045 wird der Anteil der Kernenergie an der Gesamtenergiebilanz Russlands auf 25% erhöht werden. Der Bau eines neuen effizienten Kraftwerksblocks im Kernkraftwerk Leningrad wird einen guten Beitrag zu diesem Vorhaben leisten. Seine Inbetriebnahme wird die Sicherung der Energieversorgung der gesamten nordwestlichen Region Russlands verbessern und den Verbrauchern auf Jahre hinaus umweltfreundlicheren, sauberen Strom liefern.» Ausser beim Kernkraftwerk Leningrad werden auch Ersatzblöcke in den Kernkraftwerken Smolensk und Kola gebaut.
Zu den Kernkraftwerksstandorten Leningrad-I und -II
Am Standort Leningrad-II in der gleichnamigen Oblast, gut 70 km westlich von St. Petersburg, stehen bereits zwei Blöcke des fortgeschrittenen Typs WWER-1200/V-491 in Betrieb. Der Typ zählt zur sogenannten AES-2006-Reihe. Leningrad-II-2 (Leningrad-6) ging im Oktober 2020 und Leningrad-II-1 (Leningrad-5) im März 2018 erstmals ans Netz. Weiterhin in Betrieb stehen beim angrenzenden Standort Leningrad-I die zwei RBMK-1000-Blöcke Leningrad-3 und -4, die aufgerüstet und modernisiert worden sind. Sie werden voraussichtlich nach 45 Betriebsjahren vom Netz genommen, was bis 2026 der Fall ist. Nach jeweils 45 Betriebsjahren sind bereits die RBMK-1000-Einheiten Leningrad-1 im Dezember 2018 und Leningrad-2 im Oktober 2020 endgültig abgeschaltet worden.
Quelle
B.G. nach Rosatom, Medienmitteilung, 14. März 2024
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