Russland: Brennstofffabrik für Schnellen Brüter in Bau
In Russland wurde mit dem Bau einer Pilotanlage zur Brennstoffproduktion für den bleigekühlten Schnellen Reaktor des Typs Brest begonnen.
Der russische Staatskonzern Rosatom unterzeichnete im September 2012 mit Vertretern der Oblast Tomsk einen Vertrag zum Bau des bleigekühlten, Schnellen Brest-300-Reaktors sowie einer Brennstofffabrik auf dem Areal des Siberian Chemical Combine (SCC) in der Oblast. Nach Angaben der Kernenergie-Nachrichtenagentur World Nuclear News (WNN) gab der stellvertretende Generaldirektor von Rosatom, Wjatscheslaw Perschukow, kürzlich an einer Konferenz in der Stadt Tomsk bekannt, dass Ende März 2014 die Bauarbeiten des Pilotbrennstoffwerks begannen.
Dort soll ab 2017 Brennstoff für den Brest-300 produziert werden. Die Bauarbeiten für den Schnellen Brüter sollen 2016 beginnen und rund vier Jahre dauern. Der Brennstoffzyklus wird voraussichtlich 2022 mit der Inbetriebnahme einer Wiederaufbereitungsanlage geschlossen. Die Kosten für das ganze Projekt werden auf RUB 102 Mrd. (CHF 2,5 Mrd.) geschätzt.
Die Brest-Reaktoren sollen dereinst die Schnellen Brüter der BN-Serie mit Natriumkühlung ersetzen. Russland betreibt in der Nähe der Stadt Jekaterinburg heute den Schnellen Brüter Belojarsk-3 des Typs BN-600 (FBR, 560 MW). Die leistungsstärkere Einheit Belojarsk-4 des Typs BN-800 steht kurz vor der Inbetriebnahme. Für den Standort gibt es zudem Pläne für eine noch stärkere Einheit der BN-Serie mit 1200 MW elektrischer Leistung.
Quelle
M.B. nach WNN, 8. April 2014