Russland: Anlage zur Brennstoffherstellung für den Brest-OD-300 im Pilotbetrieb

Der russische Staatsbetrieb Rosatom hat den Pilotbetrieb der Anlage zur Herstellung/Neufertigung von wiederaufbereitetem Kernbrennstoff für den bleigekühlten Schnellen Reaktor Brest-OD-300 aufgenommen. Im Pilotbetrieb kommt nur abgereichertes Uran zum Einsatz.

10. Jan. 2025
Brennstoffherstellung
Die einzelnen Brennstäbe werden in der vollautomatischen Anlage zu einem Brennelementbündel (Brennelement) für den bleigekühlten Schnellen Reaktor Brest-OD-300 zusammengefügt.
Quelle: Valerii Doronin/ JSC Siberian Chemical Combine (SCC)

Russland will den Brennstoffkreislauf schliessen. Dazu wird auf dem Areal der Siberian Chemical Combine (SCC) am Standort Sewersk in Westsibirien der Pilot Demonstration Energy Complex (PDEC) gebaut. Zum Vorhaben gehören die Fabrik zur Herstellung von wiederaufbereitetem Uran-Plutonium-Mischnitrid-Brennstoff (Mixed Nitride Uranium-Plutonium fuel, MNUP-fuel), die nun ihren Pilotbetrieb aufgenommen hat, der in Bau stehende bleigekühlte Schnelle Reaktor Brest-OD-300 der Generation IV sowie eine Anlage zur Wiederaufarbeitung des ausgedienten Brennstoffs. Stehen dereinst alle drei Anlagen in Betrieb, sei dieses System «praktisch autonom und unabhängig von externen Energielieferungen», schreibt Rosatom.

Die Brennstofffertigungsanlage (Video von Rosatom) wird für die erste Beladung des Brest-OD-300 mehr als 200 MNUP-Brennelemente herstellen. 250 Personen arbeiten an vier Teilschritten der Brennstoffherstellung: Synthese des Ausgangsmaterials für die MNUP-Brennstoffpellets, Herstellung der Pellets, Herstellung der Brennstäbe und Zusammenbau der Brennstäbe zu Brennelementbündeln (Brennelementen). «In der hochmodernen, vollautomatischen Anlage wurden bereits die ersten Brennelemente für den Brest-OD-300-Kernreaktor mit abgereicherten Urannitrid-Brennstoffpellets erfolgreich hergestellt. Alle Produktionsstationen der neuen Anlage wurden umfassenden Tests unterzogen», erklärte Rosatom, welche noch weitere Erfahrungen mit dem Pilotbetrieb vor dem Einsatz von Plutonium sammeln will.

Nach der Erteilung der Genehmigung zum Umgang mit Plutonium durch die russische Atomaufsichtsbehörde Rostechnadzor können laut Rosatom die Ingenieure mit der Herstellung der eigentlichen MNUP-Brennelemente für den Brest-OD-300 beginnen. Experimentelle MNUP-Brennelemente seien sowohl im Schnellen Forschungsreaktor BOR-60 als auch im natriumgekühlten Schnellen Brutreaktor BN-600 (Belojarsk-3) erfolgreich getestet worden und hätten wertvolle Daten für die erste Beladung des Brest-OD-300 geliefert.

Quelle

B.G. nach Rosatom, Medienmitteilung, 25. Dezember 2024

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