Rückschlag für Cern: längerer Unterbruch am LHC
Am 19. September 2008 ist im Teilchenbeschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am Europäischen Kernforschungszentrum Cern in Genf ein technischer Defekt aufgetreten. Dadurch strömte kaltes Helium in den Beschleunigertunnel.
Laut der Cern-Pressemitteilung vom 20. September 2008 ereignete sich der Vorfall während der Inbetriebnahme des letzten Sektors im Beschleunigerring. Erste Untersuchungen lassen vermuten, dass eine fehlerhafte elektrische Verbindung zwischen zwei Magneten schmolz, so dass ein mechanischer Defekt auftrat und Helium ausströmen konnte. Der Vorfall werde den Betrieb des LHC für mehrere Monate unterbrechen, da der betroffene Sektor für die Reparatur zuerst aufgewärmt und dann wieder auf die Betriebstemperatur von -271°C gekühlt werden müsse, erklärte das Cern. Der LHC dürfte somit erst im Frühling 2009 wieder in Betrieb gehen, da die Reparatur vor Beginn der für Mitte November geplanten Wartungsarbeiten aller Cern-Anlagen nicht abgeschlossen werden könne.
Nach fast 20-jähriger Vorbereitungszeit hatten Wissenschafter am 10. September den ersten Protonen-Strahl in die 27 Kilometer lange unterirdische Röhre des weltweit leistungsstärksten Beschleunigers geschickt.
Quelle
M.B. nach Cern, Medienmitteilungen, 20. und 23. September 2008