Robo-Vierbeiner Spot unterwegs im KKL
Das Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) testet einen Roboter, der die Mitarbeitenden bei ihrer täglichen Arbeit unterstützen kann. Der ferngesteuerte Vierbeiner absolviert Rundgänge in Bereichen mit Strahlenbelastung oder erstellt Strahlenkarten.
Im KKL laufen Tests mit einem Industrieroboter in Bereichen, die für Menschen potenziell gefährlich sind. Das vierbeinige Gerät mit dem Namen Spot wird ferngesteuert. So kann es Arbeiten in Bereichen mit hoher Dosisleistung erledigen, während die Person mit der Fernsteuerung sich in einem Raum mit niedriger Dosisleistung aufhält. Spot ist mit einer Kamera und einem Strahlenmessgerät ausgerüstet und kann beispielsweise Anzeigen ablesen oder dreidimensionale Strahlenkarten erstellen.
Der Einsatz von Robotern und anderen ferngesteuerten Geräten in Kernkraftwerken erfolgt vor dem Hintergrund, dass die Strahlenexposition der Mitarbeitenden so tief wie möglich zu halten ist. Die Dosis für Menschen mit beruflicher Strahlenexposition ist in Nuklearanlagen mit konservativen Grenzwerten geregelt, die eine Gefährdung der Gesundheit ausschliessen. «Spot ersetzt uns nicht», sagt KKL-Strahlenschützer Jan Rülling. «Aber wenn er in Bereichen mit hoher Dosisleistung arbeitet, müssen wir dort nicht hin und können so die Dosis fürs Personal weiter reduzieren.»
Teil des Innovationsprogramms «Nuclear 4.0»
Die Tests mit Robotertechnologie laufen im Rahmen des Innovationsprogramms «Nuclear 4.0» der Axpo. Projektleiter Philipp Blomen ist überzeugt, dass die Robotertechnologie viel Potenzial für Nuklearanlagen bietet. Ihm zufolge ist der zweiwöchige Test im Kernkraftwerk Leibstadt «erst der Anfang». Nach der Auswertung dieses Tests ist im Lauf des Jahres 2022 ein weiterer Testlauf mit Spot geplant.
Quelle
M.R. nach Axpo-Magazin online, 20. Januar 2022