Reorganisation in Sellafield

Am 24. November 2008 hatte die NDA dem Joint Venture Nuclear Management Partners (NMP) den Auftrag vergeben, den britischen Nuklearkomplex Sellafield zu verwalten und zu betreiben. Das NMP übernahm dazu die Aktien der Sellafield Ltd. Im März 2014 lief der Vertrag erstmals aus. Die Regierung beschloss damals, den Vertrag nach dem Modell der sogenannten Parent Body Organisation (PBO) zu verlängern. Nach diesem Modell werden auch andere NDA-Anlagen geführt. Gleichzeitig liess die Regierung verschiedene Betriebsmodelle untersuchen.

Um eine höhere Effizienz und ein besseres Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erreichen, schlug die NDA nun jedoch ein neues Betriebskonzept für Sellafield vor. Die Regierung stimmte diesem Vorschlag am 13. Januar 2015 zu. Ed Davey, Secretary of State for Energy and Climate Change, sagte dazu, Sellafield sei die grösste und komplexeste Kernanlage Europas. Es sei deshalb gerechtfertigt, die Art, wie sie geführt werde, kontinuierlich zu analysieren.

Sellafield Ltd. geht wieder ins NDA-Eigentum über

Neu soll die Sellafield Ltd. wieder an die NDA zurückgehen. Gleichzeitig sollen jedoch die Beziehungen zwischen der NDA und der Sellafield Ltd. entflochten werden. Sellafield Ltd. soll als Tochtergesellschaft der NDA betrieben werden und einen strategischen Partner aus der Privatwirtschaft suchen. Im Fokus dieser Partnerschaft soll vor allem die Lieferkette stehen. Laut der britischen Regierung hat das neu gewählte Konzept auch bei anderen komplexen Infrastrukturprojekten Erfolg gehabt, so bei den Olympischen Spielen in London und beim Eisenbahn-Verkehrsprojekt im Grossraum London, dem Londoner Crossrail-Projekt.

Das neue Betriebskonzept habe vorerst keine Auswirkungen auf die Führungspersonen in Sellafield. Der bestehende Verwaltungsrat werde beibehalten. Die NDA werde jedoch in Zukunft auch eigene Mitglieder bestimmen, erklärte die Behörde. Die operative Führung bleibe ebenfalls im Amt.