«Red Book 2009»: neueste Uran-Daten bestätigen langfristige Versorgungssicherheit

Die weltweit identifizierten Uranressourcen reichen bei derzeitigem Verbrauch für über 100 Jahre. Dies geht aus der neuesten Ausgabe des Berichts «Uranium 2009: Resources, Production and Demand» der Kernenergieagentur NEA der OECD und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hervor.

22. Juli 2010

Am 1. Januar 2009 beliefen sich die weltweit zu einem Preis von bis zu USD 260 pro kg Uranmetall (U; entspricht USD 100 pro lb. U3O8) festgestellten Reserven (Reasonably Assured Resources, RAR, und Inferred Resources) auf rund 6,3 Mio. t. Dies entspricht einem Anstieg von rund 15% gegenüber der letzten Ausgabe des «Red Book», das alle zwei Jahre veröffentlicht wird.

Zum ersten Mal seit den 1980er-Jahren wurden die Kosten bis zu USD 260 pro kg U (statt wie bisher USD 130 pro kg U) betrachtet. Die NEA begründet dies als Reaktion auf die allgemein gestiegenen Marktpreise für Uran in den vergangenen Jahren – trotz des Rückgangs seit Mitte 2007 – und erhöhte Abbaukosten. Obwohl die insgesamt identifizierten Ressourcen generell zugenommen haben, gab es eine signifikante Verringerung bei den kostengünstigeren Ressourcen, bedingt durch die gestiegenen Abbaukosten. Die insgesamt festgestellten Ressourcen reichen laut NEA – bei derzeitigem Verbrauch – für mehr als 100 Jahre.

Primärproduktion steigend

Die im Jahr 2008 weltweit geförderten knapp 45'000 t Natururan (vgl. Karte) deckten rund 74% des Bedarfs der Kernkraftwerke. Dies ist eine Zunahme von 6% gegenüber 2007 (gut 41'000 t) und 11% gegenüber 2006 (knapp 40'000 t). Die höchste Steigerungsrate von 61% zwischen 2006 und 2008 verzeichnete Kasachstan. Geringere Zunahmen wiesen Australien, Brasilien, Namibia und Russland auf.

Die übrigen 36% des Brennstoffs stammten aus sekundären Quellen wie Lagerbeständen, rückverdünntem Uran aus militärischen Beständen, der Wiederaufarbeitung von Brennelementen oder der Wiederanreicherung von Uran aus Rückständen der Erstanreicherung (re-enriched tails).

Ausreichende Reserven

Die NEA geht davon aus, dass die nuklearen Produktionskapazitäten bis 2035 von heute rund 375'000 MW auf 500'000 bis 785'000 MW anwachsen werden, was einem Jahresbedarf von 87'000–140'000 t U zur Folge hätte. Sie weist darauf hin, dass Diskussionen über die Rolle der Kernenergie als emissionsarme Energiequelle die Urannachfrage weiter ankurbeln könnten und stellt fest, dass der Einsatz von fortgeschrittenen Reaktoren und Brennstoffkreislauf-Technologien die langfristige Uranverfügbarkeit trotzdem auf Tausende von Jahren verlängern könnte.

Die Ausgaben für die weltweite Exploration und Erschliessung von Uranminen haben sich seit der Veröffentlichung der letzten Ausgabe des «Red Book» im Jahr 2007 mehr als verdoppelt, und dies trotz rückläufiger Marktpreise seit Mitte 2007. Der Spotmarktpreis stand Mitte Juli 2010 bei rund USD 108/kg U.

Quelle

M.A. nach NEA, Medienmitteilung, 20. Juli 2010, und «Uranium 2009: Resources, Production and Demand»

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